14. Spieltag: FSV Zwickau - SpVgg Unterhaching

Eine neue Ausgabe der Rubrik: Lange Texte vor kurzen Unentschieden. Seit nunmehr sechs Ligaspielen ist unsere SpVgg ungeschlagen - und seit sieben ohne Sieg. Zwei Remis fehlen noch bis zum Drittligarekord. Aber jetzt kommt ein echter Lieblingsgegner. Der auch aktuell eher in die Kategorie "unbequem" als "furchteinflößend" fällt. Geht da was?

Die Ausgangslage:
Verrückte Liga. Trotz besagter sieben siegloser Spiele hält sich unsere Mannschaft immer noch auf Rang 5 der Tabelle, zwei Punkte hinter den Aufstiegsrängen. Es gilt aber weiterhin, was seit Mitte September vor jedem Punktspiel gilt: Das Feld im Rücken der SpVgg hat sich weiter verdichtet. Derzeit liegen wir an der Spitze eine Gruppe von fünf Teams mit jeweils 20 Punkten, auch Fortuna Köln auf Platz 12 ist - zumindest rein rechnerisch - mit 17 Punkten noch in Schlagdistanz. Und kurz vor den Abstiegsrängen findet sich dann auch der FSV Zwickau, ebenfalls nur 6 Punkte hinter uns.
Auf dem Rasen hat sich zuletzt ein eher ungewohntes Bild gezeigt: Im Verbund mit einer kleinen, noch nicht völlig dreisten, Portion Glück hat die Defensive gut dicht gehalten: Klammert man das etwa wirre 3:3 in Meppen aus, hat die SpVgg seit dem 2:2 in Cottbus nie mehr als ein Gegentor pro Spiel kassiert. 13 Gegentore sind hinter Osnabrück (8) und Großaspach (10) der zweitbeste Wert der Liga!
Zugleich ist seit dem 1. September auch nur noch einmal mehr als ein eigenes Tor geglückt - in Meppen eben. Zu tun hat das wohl auch damit, dass sich die Gegner eingestellt haben. Kombinationen in Tornähe waren zuletzt gegen hochstehende, aggressive Kontrahenten Mangelware. Womöglich auch, weil unser Spiel ohne einen Hufnagel in Form etwas ausrechenbar ist. Da braucht's wohl neue Ideen, Geniestreiche von Bigalke oder Marseiler - oder einen schwächeren Gegner. Aber ob wir den diesmal haben?

Der Gegner:
...so viel vorweg, ist einer der absoluten Lieblings-Gegner der SpVgg. In bislang acht Aufeinandertreffen in Liga 2 und 3 gab's acht Siege. Mit einer irren Torbilanz von 21:6. Auch vergangene Saison gab's für unser Team also - logisch - sechs Punkte.
Dieser Tage steht der FSV Zwickau punktetechnisch genau in der Mitte der unteren Tabellenhälfte, nur einen Punkt über dem Strich. In den vergangenen acht Ligaspielen haben die Westsachsen nur einen Sieg einfahren können. Den aber auswärts gegen Uerdingen. Eine leichte Aufwärtstendenz war dennoch erkennbar: Auf Niederlagen gegen die Kellerkinder Aalen (2:3) und Cottbus (1:2) folgten jetzt zwei Unentschieden gegen Rostock und die wiederstarkten Wehener. In letzterer Partie zwar mit etwas Glück, aber auch einer starken Abwehrleistung.
Insgesamt haben die Sachsen ein Team ohne aaallzu große Namen. Ein Kante und absolute Drittligaspitze ist Keeper Brinkies. Im Mittelfeld haben Strippenzieher Mike Könnecke und Flügelmann Nils Miatke für Aue sowie sein Kollege Christian Bickel (für Cottbus und Paderborn) schon Zweitligaluft geschnuppert - Miatke ist allerdings (ebenso wie Käptn Toni Wachsmuth nach einem Jochbeinbruch aus dem Match gegen Wehen) verletzt. Im Sturm verbreitet bislang einzig der 35-jährige Ronny König (2 Treffer) etwas Gefahr.
Abzuwarten bleibt, wie in der Dreierkette ohne Wachsmuth (übrigens skurrilerweise auch Zwickaus Toptorjäger mit fünf Buden!) die Statik aussieht - zumal auch RV Rene Lange fehlt. In Wehen stand nach gut zwei Jahren erstmal der von einem Kreuzbandriss genesene Sorge in der Startelf.
Allerdings gibt's hier mit Antonitsch, Barylla oder auch Kartalis durchaus noch Leute, die da aushelfen können. Gewisse Findungsschwierigkeiten aber nicht ausgeschlossen.

Die Aufstellung:
J.P. Müller ist wieder einsatzbereit. Keine Infos hab ich über das Wohlergehen von Lucas Hufnagel - allzu optimistisch wär ich aber nicht, nachdem's vor Wochenfrist nicht mal für die Bank gereicht hatte. Sollte Hufnagel fehlen, werden die Varianten auch schon wieder etwas knapper. Einzige Wackelkandidaten könnten dann Winkler (für den Fall, dass eine offensivere Version gesucht wird und Dombrowka wieder in Form ist) und Porath (zuletzt einer der Schwächeren und jetzt mit Jimi Müller im Nacken) sein. Theoretisch wär eventuell auch Widemann ein Kandidat. Zwar kein sonderlich starkes Spiel - aber unter dem Strich hatte er dann doch eine unserer größten Chancen über den Flügel eingeleitet. Wenn auch, als der KSC schon etwas aufgemacht hatte.
Da ich persönlich denke, dass wir gegen Zwickau zwar nicht overpacen sollten, aber doch einen starken Hebel brauchen, setze ich einfach mal mutig auf die beiden erstgenannten Wechsel. Trotz Zweifeln, ob's bei Müller schon für die Startelf reicht.

Königshofer - Dombrowka, Greger, Endres, Schwabl - Stahl, Orestis - Marseiler, Bigalke, Müller (Porath) - Hain

Der Tipp:
Spaßige Gegner gibt's in Liga 3 nicht mehr - aber Zwickau, mit bisher drei Saisonsiegen, Verletzungspech und eindeutig im unteren Drittel platziert, sollte doch zu den machbareren Exemplaren gehören. Zu befürchten ist ein kampfbetones Spiel und eine knallharte Abwehrleistung der Gastgeber. Aber da muss man dann einfach gegenhalten und durchziehen, wenn man in der Liga Punkte holen will. Ich denke, es sind mal wieder drei davon fällig - und setze auf ein dreckiges 2:1.

Auf geht's, Haching!
This contribution was last edited by VorstadtFlo on Oct 31, 2018 at 6:44 PM hours