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Wenn jemand eine Reise tut, so kann er was erzählen. - Sport außerhalb des RHS

Nov 4, 2010 - 9:01 PM hours
Frei nach dem deutschen Dichter Matthias Claudius (1740 - 1815) könnt ihr in diesem Thread von euren Besuchen in anderen Stadien, Sporthallen oder Sportplätzen erzählen.
Bekanntlich mag ja der Sachse das Reisen sehr. Also lasst alle anderen User an euren Erlebnissen teilhaben.
Ich bin jedenfalls schon gespannt auf Berichte aus allen Teilen der Welt.
Natürlich ist dieser Thread auch dazu gedacht, sich über "Fernseh-Sport" zu unterhalten.

Quote from Matthias Claudius:

Urians Reise um die Welt

Wenn jemand eine Reise tut,
So kann er was verzählen.
D'rum nahm ich meinen Stock und Hut
Und tät das Reisen wählen.

Zuerst ging's an den Nordpol hin;
Da war es kalt bei Ehre!
Da dacht' ich denn in meinem Sinn,
Das es hier beßer wäre.

In Grönland freuten sie sich sehr,
Mich ihres Ort's zu sehen,
Und setzten mir den Trankrug her:
Ich ließ ihn aber stehen.

Die Eskimos sind wild und groß,
Zu allen Guten träge:
Da schalt ich Einen einen Kloß
Und kriegte viele Schläge.

Nun war ich in Amerika!
Da sagt ich zu mir: Lieber!
Nordwestpassage ist doch da,
Mach' dich einmal darüber.

Flugs ich an Bord und aus in's Meer,
Den Tubus festgebunden,
Und suchte sie die Kreuz und Quer
Und hab' sie nicht gefunden.

Von hier ging ich nach Mexico -
Ist weiter als nach Bremen -
Da, dacht' ich, liegt das Gold wie Stroh;
Du sollst'n Sack voll nehmen.

Allein, allein, allein, allein,
Wie kann ein Mensch sich trügen!
Ich fand da nichts als Sand und Stein,
Und ließ den Sack da liegen.

D'rauf kauft' ich etwas kalte Kost
Und Kieler Sprott und Kuchen
Und setzte mich auf Extrapost,
Land Asia zu besuchen.

Der Mogul ist ein großer Mann
Und gnädig über Massen
Und klug; er war itzt eben dran,
'n Zahn auszieh'n zu lassen.

Hm! dacht' ich, der hat Zähnepein,
Bei aller Größ' und Gaben!
Was hilfts denn auch Mogul zu sein?
Die kann man so wohl haben!

Ich gab dem Wirth mein Ehrenwort,
Ihn nächstens zu bezahlen;
Und damit reist' ich weiter fort,
Nach China und Bengalen.

Nach Java und nach Otaheit
Und Afrika nicht minder;
Und sah bei der Gelegenheit
Viel Städt' und Menschenkinder.

Und fand es überall wie hier,
Fand überall 'n Sparren,
Die Menschen grade so wie wir,
Und eben solche Narren.


Für mich geht es morgen zum Eishockeyderby Niederbayern gegen Oberbayern oder Landshut gegen Rosenheim.


Gruß, NBRH79.
This contribution was last edited by NBRH79 on Nov 4, 2010 at 9:07 PM hours
Show results 1-10 of 13.
Auch wenn es sich nicht so toll anhört, aber ich war heute beim Dresdner SC. Die Friedrichstädter spielen inzwischen in der achten Liga, der Bezirksklasse und hatten heute die Spielvereinigung Grün-Weiß aus Coswig zu Gast. 245 Zuschauer waren zum Spiel, welches am 113. Geburtstag des Vereines stattfand, gekommen. Trennung der Fangruppen gibt es nicht, und braucht es nicht. So herrscht im Heinz-Steyer-Stadion, bzw. in dem Teil, der noch nicht wegen Baufälligkeit gesperrt ist, freie Platzwahl. Auf Grund des Jubiläums, was es zu feiern gab, bietete eine Friedrichstädter Fangruppe beim Auflaufen der Teams mit Hilfe von Pyrotechnik und Pappschildern noch eine schöne Show, bevor es dann losgehen konnte. Das Spiel plätscherte in der ersten Halbzeit dahin, der DSC hatte so seine Chancen, aber nutzte sie nicht. Zwischen den beiden Fangruppen gab es zwischendurch immermal kleinere Duelle, in denen es darum ging, wer lauter sei. Die Coswiger unterlagen dann immer, da meistens außer dem "Oberfan" keiner mitmachte :D . Im Laufe der ersten Halbzeit durfte der Zuschauer zwei Coswiger Tore bestaunen, von denen eins wegen Abseits wieder aberkannt wurde. So stand es zur Halbzeit 1:0 für Coswig. In der Pause konnten die stimmgewaltige Fangruppe des DSC irgendwoher eine Trommel auftreiben. Nach einigen Anlaufschwierigkeiten, da der Trommler kein Taktgefühl bewies, konnte man dann doch auf mehr oder weniger kreative Fangesänge mit Trommelbegleitung aufbauen. Nach der Pause wurden die Schiedsrichterentscheidungen immer kurioser und die Coswiger vollführten nach jedem Körperkontakt von da an einen dreifachen Salto mit doppelter Schraube um sich anschließend für eine gefühlte Ewigkeit auf dem Boden zu wälzen. In der 61. Minute jedoch setzte der Friedrichtstädter Christian Freudenberg zu einem Solo an, wie man es nur von Maradonna und Messi kennt, und dribbelte an drei, vier, fünf Gegnern über den halben Platz vorbei um lässig zum Ausgleich einzuschieben. Kurz darauf erzielt Tino Wecker (bekannt durch sein MDR-Sachsenspiegel-Tor-des-Monats) per Kopf die Dresdner Führung, die jedoch wegen Abseits aberkannt wurde. Das nunmehr dritte Tor des Spiels, welches wegen Abseits aberkannt wurde. Das Schiedsrichtergespann war mit seinen Entscheidungen nun kaum noch zu verstehen. So verweigerte es dem DSC kurz vor Schluss einen klaren Elfmeter. Im Gegenzug konnten die Coswiger die erneute Führung erzielen. Dabei kamen sie über links, spielten den Ball flach in die Mitte, wo sich kein Coswiger anbot. Der DSC-Verteidiger Alexander Preißiger versuchte trotzdem den Ball zu klären und brachte ihn dabei im eigenen Tor unter. Doch das sollte es nicht gewesen sein, denn in der 93. Minutenn versuchten ein Dresdner und ein Coswiger einen hohen Ball zu erlaufen. Der Coswiger fällt wie vom Blitz getroffen um und der Friedrichstädter, er kann sein Glück selbst kaum fassen, sieht rot. Danach war das Spiel dann auch vorbei und der DSC verlor am Ehrentag mit 1:2.
Letzte Ausfahrt:
Leopoldstadt, Meiereistraße 7 - 29.05.2011, 16:30 Uhr

Unter diesem Motto stand das letzte Wochenende in Wien.
Nach einer anstrengenden Woche mit nur drei Arbeitstagen :D wollte ich nochmal etwas Wiener Schmäh geniessen. Daher wurde am Vorabend die Übernachtungsmöglichkeit bei einem ehemaligen Wiener Kollegen klar gemacht.

37 Minuten vor Anpfiff stand ich dann auch vor dem FAC-Platz, dem Platz des Floridsdorfer AC, in der Hopfengasse in Wien. Auf dem Plan stand das Spiel der Regionalliga Ost zwischen dem Heimteam und der Mannschaft meines ehemaligen Kollegen, dem Wiener Sportklub.
Der Sportklub wurde 2001 als Auffangverein für den in finanzielle Nöte geratenen Wiener Sport-Club (WSC) gegründet. Der Verein schaffte den sofortigen Durchmarsch von der Wiener Stadtliga in die Erste Division (2. Liga), musste jedoch sofort den sportlichen Rückzug in die Regionalliga antreten, wo der Verein seitdem aktiv ist.
Der Sportklub war mit ca. 200 "Freund(inn)en der Friedhofstribüne" auf der Gegengeraden des Platzes vertreten. Die gegenüberliegende Haupttribüne war mit ca. 1000 Zuschauern ebenfalls sehr gut besetzt. Außerdem waren im weiten Rund noch etwa 500 Stehplatzbesucher anwesend, so dass man ungefähr 1700 Zuschauer im Stadion begrüßen konnte.
Der Sportklub ging nach 18 Minuten in Führung, der FAC konnte jedoch eine Minute später zum 1:1 ausgleichen. Nach einem Eckball ging der FAC per Kopfballtor mit 2:1 in Führung. Mit diesem Stand ging es auch in die Halbzeit, ehe das Wetter den Mannschaften und Fans einen Strich durch die Rechnung machte. Der Schiri pfiff das Spiel wegen einem Gewitter nach dem Seitenwechsel nicht wieder an.

Leider wurde auch ich vom Gewitter überrascht. Bis auf die Haut durchnässt ging es mit der U-Bahn zu meinem Gastgeber. Irgendwie hatten wir danach noch die grandiose Idee um die Häuser zu ziehen. Es wurde es recht spät und ich habe mir auf dem Heimweg ne ordentliche Erkältung eingefangen. Daher mussten die für Samstag geplanten Stadtbummel und Abendvergnügungen leider ausfallen.
Auch am Sonntag ging es mir nicht wesentlich besser. So wollte ich eigentlich schon abreisen. Jedoch machte die Aussicht auf zwei weitere Spiele diesem Gedanken ein Ende.
Zum Einen sollte dies das ÖFB-Cup-Finale zwischen dem SV Ried und dem SC Austria Lustenau sein, zum Anderen sollte das Spiel vom Freitag zeitnah zum Finale wiederholt werden.

Die SV Ried - mit dem Ex-Dynamo Stocklasa - konnte sich nach 1998 zum zweiten Mal für das ÖFB-Cup-Finale qualifizieren und dies auch gewinnen. Die favorisierten Oberösterreicher setzten sich gegen den engagiert, aber glücklos auftretenden Zweitligisten Austria Lustenau mit 2:0 durch. Die Tore erzielte dabei der 21jährige Stürmer Markus Hammerer jeweils per Kopf. Herbstmeister Ried erspielte sich damit einen Platz in der EuroLeague-Qualifikation und hat das Privileg erst in der dritten Qualifikationsrunde einzusteigen. Für die "Wikinger" ist es der erste internationale Auftritt seit 2007.
14.500 Zuschauer waren im Ernst-Happel-Stadion (ehemals Praterstadion) eine eher spärliche Kulisse. Rund drei Viertel davon standen auf Seite der Rieder, deren Anhang mit über hundert Fanbussen nach Wien angereist war.
Zu Beginn des Spiels zeigten die Rieder ein Spruchband mit der Aufschrift "Fukushima & Bin Laden - Die Schlagzeilen von morgen werden unseren Namen tragen" in Vereinsfarben. Später folgte ein Spruchband mit der Aufschrift "Zwei Provinzklubs, man glaubt es kaum, zerstören den Wiener Derbytraum".
Die Lustenauer (Anreise ca. 650 Km!!!) zeigten zu Beginn eine kleine Choreo mit grün-weißen Wink- und Klatschelementen und dem Vereinswappen hinter dem Spruchband "Ganz Luschnou ist außer Rand und Band, heute zeigen wir es dem ganzen Land." Danach wurde hinter einer großen Blockfahne der "Nordtribüne Lustenau" mit etwa 2000 Mann ordentlich Stimmung gemacht.
In der ersten halben Stunde zeigte die Austria, warum sie im Pokal bereits Teams wie die Wiener Austria und Kapfenberg ausgeschaltet hatte. Während die Rieder im Ballbesitz Schnelligkeit und Ideen vermissen ließen, strebten die Vorarlberger angetrieben von Sascha Boller immer wieder konsequent dem Strafraum der Oberösterreicher entgegen. Die Tatsache, als erster Vorarlberger Verein im Pokalfinale zu stehen, beflügelte sowohl Mannschaft als auch Fans.
Die erste Großchance hatte daher auch Lustenau. Ein Schlenzer aus wenigen Metern wurde vom Stürmer verpasst und landete trotzdem am Pfosten. Die vergebene Möglichkeit rächte sich kurz darauf bitter. Nach einem Eckball köpfte Hammerer aus Nahdistanz zum 1:0 ein (41.). Nur zwei Minuten später vergab Ried dann noch eine exzellente Gelegenheit, ein wunderbarer Steilpass des ehemaligen Bundesligaprofis Stefan Lexa wurde aus Nahdistanz über den Kasten gesetzt. Nach dem Seitenwechsel zeigte sich der Außenseiter durchaus engangiert, blieb aber weiter harmlos. Ried kontrollierte das Geschehen und machte in der 67. Minute den Sack zu. Einen scharfen Schuß aus spitzem Winkel konnte der Lustenauer Torhüter Kofler gerade noch halten. Den Abpraller versenkte Markus Hammerer aus Nahdistanz per Kopf.
Ein interessanter Spieler für Dynamo wäre sicherlich der Lustenauer Sascha Boller, der sowohl als typischer Spielmacher agierte, auf beide Flügel ausweichen konnte und zur Not auch mal als Sechser im defensiven Mittelfeld abräumte.
http://www.transfermarkt.de/de/sascha-boller/profil/spieler_19457.html
Auch Martin Stocklasa zeigte eine ordentliche Partie und hatte eine Zweikampfquote von >80%. Sein Problem bleibt weiterhin der ordentliche Spielaufbau.

Durch leichte Verzögerungen beim Pokalfinale erreichten wir den FAC-Platz erst mit einer Verzögerung von ca. 10 Minuten. Viel hatten wir von Seiten des WSK bis dahin aber offensichtlich nicht verpasst. Der Wiener Sportklub ging durch Tore von Wunderbaldinger (22.) und Günes (41.) mit 0:2 in Führung und in die Halbzeitpause. In der zweiten Halbzeit konnte der FAC durch einen sehenswerten Freistoss (84.) noch den Anschlusstreffer erzielen. Der WSK beendete das Spiel in doppelter Überzahl, da es für den FAC in der zweiten Halbzeit noch zwei gelb-rote Karten gab.
Mal schauen, wie die Relegation zwischen dem Vorletzten der Ersten Liga (First Vienna) und dem Zweiten der Regionalliga Ost ausgeht. Sollte die First Vienna Diese verlieren, gibt es in der nächsten Saison wieder das "kleine" Wiener Derby mit dem WSK, welches regelmäßig vor ausverkauftem Haus (auch in Liga drei) stattfindet.

Gegen Mitternacht erreichte ich dann wieder das geliebte Heim und fiel völlig geplättet ins Bett. Die Erkältung legt sich auch langsam wieder. Auf Arbeit ging jedoch gestern und heute nicht sehr viel. Falls jemand Infos zum Wiener Fussball benötigt, bitte einfach bei mir nachfragen.

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Bergsteigerchor "Kurt Schlosser"
Guten Morgen Herrschaften,

mein erster Post in diesen Forum soll kein Einzeiler werden. Zuerst ein Dank an die chemische Verbindung für die kleine Hilfe per Nachrichtenmenü. Jetzt meine Geschicht'.

Championsleague Viertelfinale, Rückspiel - - - Bayern gegen Marseille

Kopfschmerzen. Unerträgliche Kopfschmerzen plagten mich bereits bei Ankunft in München. Frische Luft sollte mir gut tun. Davon hat man jede Menge, wenn man aus dem Parkhaus ins Stadion läuft. Das ist aber für die meisten Dynamofans aber nichts neues, nachdem das ja unser zweites Heimstadion ist.
Auf dem Stadiongelände schließlich zwei bemerkenswerte Auffälligkeiten.
1. Franzosen und Bayernfans friedlich ohne Wortgefecht laufen nebeneinander und machen Fotos voneinander.
2. Bayernkurvenbesucher sind etwa 20 Jahre alt, Marke: gestriegelt, gegelt in Dolce und Gabana. Das sieht in Dresden ein wenig anders aus.
Nehm ich hin.

Gut, der Kopfschmerz ließ ob der Verwunderung etwas nach. Im Stadion allerdings ein böses Erwachen. Faltpappen, die enorm Lärm erzeugen. Und schon vor dem Spiel haut sich jeder im Takt der Musik damit auf alle möglichen Körperteile - für gewöhnlich aber alle auf meinen Kopf.
Die erste Hälfte erlebe ich im Rausch meines Kopfschmerzes, der für gewöhnlich aber gar nicht so stark war, denn in München herrscht über weite Teile des Spiels Friedhofsathmosphäre. Nur wenn die - ohne Witz - etwa 500 Stimmungsmacher in der Kurve anfangen zu singen, klatscht alles mit der Faltpappe. Dann geht der Gesang unter und die Faltpappenklatscher donnern mit eigener Metrik unabhängig vom Gesang. Das klingt absurd. Meistens aber herrscht ein Lärmpegel wie in der Bibliothek im Lesesaal Abteilung Militärgeschichte der Südchinesischen Provinzen einschließlich Timbuktu. Ich schau aufs Spiel:
Ribery nimmt seine Landsleute auseinander und Tooooooor für die Bayern. Alles schwingt die Faltpappe. 66.000 Menschen hauen mit der Faltpappe auf meinen Kopp. Ohne Takt, aber mit Gewalt.
Die Bayern machen Druck. Zack, das zweite noch vor der Pause. Hinter mir will einer wissen, dass die Bayern trotz Hinspielsieg von 2:0 bei einem 2:3 zu hause rausfliegen würden, weil die dann mehr Auswärtstore hätten. Hab ich auch noch nicht gewusst.
Pause. Ich geh zum Sanitätsdienst und hol mir ein Schmerzbongsel. Der Kollege Rotjacke mit Fadenkreuz aufm Rücken meint aber, trotz der Info, dass ich einen Schädel habe wie zwanzig Meter Ampelkanne, dass er mit mir eine Diskussion über die Wirkstoffe beginnen muss. Ist er bei mir an der richtigen Stelle. Ich seh aus wie Hoeness, nur mit Bart und ohne Kernkompetenzen im Platzen. Ich bekomme eine Paracetamol und geh wieder sitzen (gutes Wortspiel by the way). Eine Schalparade. An Lächerlichkeit kaum zu überbieten. In der 75. Minute beginnen im gesamten Stadion die Zuschauer das Stadion in Massen zu verlassen. Auf der für mich einsehbaren Gegengerade sitzen zum Abpfiff noch etwa 2/3 der Zuschauer. Der Stimmung tat das keinen Abbruch. Sie blieb schlecht, wenngleich man meinen durfte, dass die hochklappenden Sitzschalen etwas Lärm erzeugen mussten, war davon nichts zu hören.

Abpfiff. Wir hauen ab. Noch bevor wir in der verstopften Tiefgarage uns für das kommende Weihnachten einrichten (in einer Stunde waren wir dann doch raus), traf ich noch Robert Benzing. Gegrüßt hat er nicht. Mag damit zusammenhängen, dass er mich nicht kennt. Manche meinen, dass er so groß ist, dass man in auf googlemaps sieht. Stimmt nicht. Ist nur ein Windrad. Aber das Highlight des Abends kommt noch:
Im Strom der zum Parkhaus Eilenden, mit wippender Unterlippe wie im Fieber begriffen, nur die bewegliche Fahrgastzelle und eine grüne Schrankenampel vor Augen, war einer, der in geringer Entfernung von mir ein lautes "Dynaaaaaaaamooooooo" von sich gab. Meine etwa zweisekündige Suche nach dem Schreihals war erfolglos. Mein Bett hab ich gegen 3:30 Uhr aber noch gefunden.

Gruß an das Forum.
Moin Moin, liebe Dresdner!
Am vergangenen Samstag machte ich mich mit meiner Freundin auf die Reise von Stuttgart nach Dresden, um an der Elbe ein wenig "Heimat" zu schnuppern.
Die Übernachtungen haben wir in einer fränzösischen franchise-Kette gebucht (Nahe Bahnhof Dresden-Mitte)
Den Samstag über schauten wir uns mal die Altstadt an, was sich ja für einem richtigen Touri gehört ;) Frauenkirche, Semperoper usw. Einen Elbspaziergang haben wir uns natürlich auch nihct nehmen lassen.
Auf dem Weg in die Altstadt kamen wir noch an einem Trödelmarkt vorbei, der wohl jeden Samstag stattfindet. Saustarkt, was da alles für Nostalgiker zu haben war :o
Mir hat allerdings ein Pils aus der Region gereicht ;)
Mein Vater hätte jedoch sicherlich eins der beiden Uralt-Mopeds direkt gekauft und nach Hambrug gefahren.
Abends haben wir uns dann zu Fuß auf den Weg in die Neustadt und äußere Neustadt gemacht und sind bei einem Italiener eingekehrt, der über Sitzplätze an der Straße verfügte. Sehr nett war es da und man konnte die 5-6 Junggesellinnenabschiede begutachten :ugly
Ist also nicht nur auf der Reeperbahn so :D
An dem Abend wurden wir allerdings nicht besonders alt, weil wir morgens schon um 6Uhr auf dem Weg nach Dresden waren.

Der Sonntag ging eigentlich bis 18Uhr komplett wegen Fußball drauf, aber abends haben wir uns dann erneut in die Neustadt aufgemacht. Aus dem Reiseführer haben wir uns eine Kneipe namens "Raskolnikoff" ausgesucht.
Dort war es sehr gemütlich, haben wir doch einen Platz im Innenhof ergattern können. Lange hat es nicht gedauert, da kamen wir auch mit Leuten aus der Region ins Gespräch. Das "Rheinländische Blut" meines Vaters in meinen Adern führte wahrscheinlich dazu, dass wir mit den anderen an unserem Tisch noch weiterzogen und in eine andere Kneipe geführt wurden. Wie die hieß, weiß ich nicht mehr, aber es gab Bier, dass "Elbhang-Rot" hieß, vielleicht sagt das jemandem was.
Auch diese Kneipe war ziemlich toll, weil es innen vor mindestens 20 Jahren stehen geblieben war. Sowas mag ich :)
Dann ging also mit etwas "lallender Stimme" zurück quer durch sie Stadt ins Hotel.

Sonntag haben wir dann mal ausgeschlafen und sind vor der Abfahrt nach Stuttgart nochmals auf die Neustadt-Seite an die Elbe und anschließend mit dem Auto in einen Biergarten direkt an der Elbe in Dresden-Loschwitz. Ich denke, dass gehört schon zu diesem Stadtteil - Quasi zwischen der "Loschwitzer Brücke" und "alte Feuerwache". Dort noch einen Kaffee mit Blick auf den schönsten Fluß der Welt ( :D ) und dann haben wir uns auf den Heimweg gemacht.

Ich muss sagen, dass Dresden auf jeden Fall eine Reise Wert war und wir auch vorhaben, wieder zu kommen. Schöne Bauten, viel Restauriertes, freundliche Menschen und völlig unterschiedliche Stadtteile und "Arten" von Menschen. Von bis war alles dabei.

Bei der nächsten Reise in die Gegend wollen wir allerdings Fahrräder im Gepäck haben, um noch mehr sehen zu können.

So, ich hoffe, es war ein wenig Interessant, wie sich ein Auswärtiger bei euch gefühlt hat. Wenn es noch jemanden interessiert, wie unser Tag: zum, im und nachm Stadion war, gehts hierlang:
http://www.transfermarkt.de/de/33-st-beim-gegner-der-mechanische-in-elektroenergie-verwandelt/topic/ansicht_90_22613_seite5.html
#97

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Ich mag Ebbe viel lieber als Flut!

This contribution was last edited by Kaipi82 on May 1, 2012 at 10:00 AM hours
Okay, eine tatsächliche Reise ist es nicht gewesen, aber ich find die Threadidee hervorragend und so ganz falsch bin ich mit meinem Anliegen hier ja nicht:

Sponsorenabend im Feldschlößchenstammhaus.
Es sollten alle Neuzugänge vorgestellt werden, im Plauderton Ziele ausgelotet und die strategische Planung dargestellt werden. Dazu ein Häppchen zu essen und ein Schlückchen zu trinken.
Noch vor dem Internetzeitalter hätte man sich gewiss die eine oder andere kritische Info entlocken können und so war der Abend doch eher was aus dem Nähkästchen. Schön für alle, die sich die sich jede Nichtigkeit merken möchten.

Es beginnt die sportliche Führung mit Müller, der uns schon mittelfristig von allen kritischen Punkten der Lizenzvergabe befreit sieht und sogar davon ausgeht, dass Dynamo in Sachen wirtschaftlicher Positionierung eine Art Vorbildfunktion einnehmen kann. Er sieht im Übrigen bzgl. der Pyrotechnikbestrafung des Verbandes auch keine besonders harte Linie, die gegen Dynamo gefahren wird.

Der Feldschlößchenchef sagt, dass das Feldschlößchenstammhaus eine lange Dynamotradition hat; dass viele Spieler ihre Verhandlungen mit Dynamo dort führen, im benachbarten Hotel untergebracht sind und gelegentlich, wenn's mal nichts wird, gleich im ortsnahen Arbeitsamt sich nach einer neuen Aufgabe umsehen können. Hohohoho. Lustig. Manch einer lacht tatsächlich. "Der traut sich was" und schon wird dir klar, dass dort letztlich auch nur gutbürgerliche Leute sich etwas leicht Bekömmliches um die Ohren gehauen bekommen lassen wollen. Na gut.

Lange Pause. Alle Essen. Spieler und Sponsoren in jeweils abgetrennten Bereichen, die durch den Treppenaufgang voneinander getrennt sind, machen es grundsätzlich schwierig mit Spielern in Kontakt zu treten. Schade. Vor mir läuft der Solga. Ob ich ihn frage, ob er verlängert? Da kommt schon der Hendel und quarkt Solga voll. Mist.

Zweiter Teil: Loose beginnt. Er sagt, dass noch ein Spieler kommen soll, dass noch Geld übrig ist. Menze, Müller, Bohn und Ritter wirken auf einmal angespannt, beugen sich vor und suchen Blickkontakt zum Trainer. Ob er sich nicht verquatschen soll; nicht verquatschen darf? Loose sieht Dynamo als kleines Blümchen in der zweiten Liga und man merkt, dass den Anwesenden dieser Tonfall viel näher liegt als ein großspuriges Getue, bei der über die erste Liga geredet wird. Loose meint auch, dass man auch langfristig keine Knallerspieler holen kann, sondern sich ausschließlich auf solche Spieler konzentrieren will, die sportlich massiv Probleme haben.
Loose gibt das Mikro ab und der Tisch mit den Herrschaften um Müller, Menze, Bohn und Ritter wirkt wieder gelassen.
Zum Schluss wird klar, dass Loose sich Schalke in einem Heimspiel wünscht. Hauskeller erklärt affektuiert, dass er sich nicht erklären kann, wieso.

Alle Mannschaftsteile werden nun vorgestellt:

Fromlowitz und Scholz werden mit Kirsten nach vorn gebeten. Scholz will viel lernen und über 1-2 Jahre seine Position systematisch verbessern.
Angesprochen auf seine Rolle als zweiter Torwart wirkt Fromlowitz geknickt, lächelt nicht mehr cool sondern wirkt eher traurig und unsicher, kratzt sich auf einmal hier und da, hampelt rum, gibt aber die obligatorische Antwort eines Profis, dass er den Kampf annehmen will usw. Hauskeller legt nach, dass er es ja schwierig haben sollte, da Benny (der Einzige im Übrigen, den Hauskeller mit Vorname anredet) eine Legende in Dresden und eigentlich gesetzt ist. Loose nimmt sich ungefragt das Mikro und verpasst Hauskeller ne Abreibung: "Was soll denn das?! Sie sehen doch, dass es diesen Spieler verletzt!". Kurz herrscht Ruhe im Raum. Hauskeller und Fromlowitz lachen verunsichert. Loose lacht nicht. Die Ruhe unterbricht Hauskeller, indem er die Spieler wieder entlässt. Der Applaus kommt zögernd.

Die Defensiven werden vorgestellt.
Bregerie und Thoelke müssen sich äußern, der Franzose beginnt und muss auf deutsch antworten. Nichts Weltbewegendes. Doch Hauskeller fragt durch die Blume um den Stand der Vertragsverlängerung; ob Bregerie auch in ein, zwei, vielleicht drei Jahren seine Deutschkenntnisse in Dresden vortragen will. Bregerie, der mit der nuschelig sächsischen Aussprache Hauskellers bisher bestens zurecht gekommen ist und in grammatikalisch einwandfreiem Deutsch antworten konnte, versteht auf einmal gar kein Wort mehr. Hauskeller begreift nicht, dass Bregerie diese Frage aufs Äußerste unangenehm ist; glaubt vielleicht, dass er sie gar nicht richtig begriffen hat und wiederholt sein Anliegen deutlich und langsam. Bregerie aber versteht nichts mehr, wird aber plötzlich geheilt und versteht sehr gut, dass er sich wieder setzen kann. Hmm.
Thoelke hat sich ein Ei ins Nest gelegt. Auf die Frage, ob denn das Training bei Magath schwieriger sei als bei Dynamo, meinte ein sichtlich nervöser Thoelke, der das ganze mit Coolness überspielen wollte, dass "Magath nochmal ne andere Hausnummer ist", die Berichtigung Thoelkes, dass er damit das Training meinte, überhört das Publikum und übertrumpft ihn mit einem lauten "Uuuuuuuuuhhhhh". Der Thoelke! Auf einmal so klein mit Hut, von Coolness keine Spur. Hauskeller fortan bei allen Fragen immer im Recht mit der kürzest möglichen Antwort und Hauskeller zeigt, dass er die Sensibilität mit einem sich verhaspelnden Spieler vermissen lässt, der nun nichts anderes will als sich verkrümeln.
Loose wird auf Thoelke angesprochen und macht das, was Hauskeller nicht geschafft hat, nämlich, mit einem (gewollten) Verhaspler die Aufmerksamkeit vom Spieler zu nehmen. "Thoelke ist ein aussichtslos... aussichtsreicher Spieler [...]". Thoelke grinst sichtlich erleichtert. Alles lacht über Loose. Thoelkes Fauxpas vergessen.
Bei den AVs darf Köz erzählen, dass bei den Bayern die Superstars eigentlich auch "nur ganz normale Menschen sind".
Bei Losilla, Ouali und Pote hat man sich darauf beschränkt, sinngemäß zu erfragen, ob denn Dynamo viel schöner sei als der Rest der Welt und viel größer als Frankreich, wobei sie artig plauderten aber nichts von Belang aussagten, was nicht schon längst bekannt ist (Pote hat bei Ouali mitgeholfen u.a.), Pote musste nochmal bestätigen, dass Chemnitzer und Dynamos rassistische Scheiße nicht nötig haben und das Dynamofans super sind.
Müller, unser Geschäftsführer, der perfekt französisch spricht und für die Franzosen dolmetscht, fragt neckisch bei der Anekdote, dass Losilla sich von einen Wechsel zu Dynamo überzeugt hat, weil "30000 auf Geheiß eines Bekloppten Dynamo buchstabieren", wer denn dieser Bekloppte sei. Nun hat der Hauskeller auch mal einen einstecken müssen. Hehe.
Müller, der Spieler, bestätigt, dass er stets (schon zu Boreazeiten) zu Koch aufgeschaut hat und Koch reagiert allergisch auf die Frage nach dem Sommertheater, zu dem er keine Antwort gibt, nur "wahrscheinlich nicht mehr wechseln kann, jetzt wo er Kapitän ist". Bei Dynamo zu spielen sei außerdem ein Kindheitstraum.
Und dann hatte dieser Abend einen magischen Moment. Neben den ganzen artigen Applaus, den das Publikum gespendet hat für die Oualis, die Potes, die Kirstens usw., weiß es die Verdienste eines Spielers, der von Hauskeller gesondert aufgerufen wird, besonders zu schätzen. Als Fiels Name durch das Mikrofon geht, wird der Beifall tosend, langanhaltend. Beim Spielertisch, bei dem sich sonst müde mal eine Hand regt, für gewöhnlich aber die Spieler lümmelnd in private Gespräche oder auf ihr Handy vertieft sind, sitzt jeder aufrecht und spendet anerkennend Beifall. Von meinem Oberrang sehe ich, wie es Fiel sichtlich schwer fällt eine Antwort zu geben auf die von Hauskeller eher rhetorischen gestellten Fragen. Er mag, wie viele Anwesende, die etwas sentientaler sind als ich und die von der Szene gerührt sind, einen Kloß und sich eine Träne verdrückt haben. Vor mir werden Tränen aus dem Augenrand gewischt, glasige Augen schielen sich an. Fiel verdrückt sich ohne ein Wort zu sagen. Alle finden es okay.

Als die Spielervorstellung zu Ende war, war der Spielertisch schneller leer als ein Buffett belegter Brote in der Volksolidarität. Schade. Von der versprochenen Kennenlernrunde mit den Spielern wurde es nichts.
Klar aber ist, dass Loose dem Team Identität gibt. Loose war der Star des Abends. Und Hauskeller lässt sich entlocken, dass er Loose für den genau richtigen hält für Dynamo in den kommenden Jahren. Und das Publikum, das Applaus an diesem Abend vor allem (aber, wie bei Fiel, nicht nur) als Zeichen der Höflichkeit versteht, meint es auch dieses Mal ernst, indem es Hauskeller beipflichtet.
Tag der Legenden 2012

Zum achten Male lud die Organisation "Nestwerk e.V." zum "Tag der Legenden" ein und letztlich war das Millerntor auch recht gut gefüllt. Einen großen Dank an Reinhold Beckmann, der gemeinsam mit den Organisatoren mal wieder ein Event durchführte, bei dem Groß und Klein ihren Spaß hatten und es nebenbei auch noch echte Fußballlegenden zu bestaunen gab.

Spiel des Tages war die Partie Team Hamburg vs. Team Deutschland. Ich möchte euch einmal die Kader beider Teams vorstellen. Beginnen wir mit dem Gastgeber aus Hamburg.

Tor: Richard Golz, Klaus Thomforde
Abwehr: Bernd Hollerbach, Nico-Jan Hoogma, Manfred Kaltz, Bastian Reinhardt, Stefan Schnoor, Stefan Studer, André Trulsen
Mittelfeld: Otto Addo, Rachid Azzouzi, Stefan Beinlich, Rodolfo Cardoso, Martin Groth, Thorsten Fink, Jimmy Hartwig, Nico Kovac, Michèl Mazingu-Dinzey, Thomas Meggle, Wolfgang Rolff, André Schubert, Timo Schultz, Stig Tofting, Dirk Zander
Angriff: Sergej Barbaraz, Thomas Doll, Martin Driller, Franz Gerber, André Golke, Ivo Knoflicek, Marcus Marin, Nico Patschinski, Roy Präger, Marcel Rath, Matthias Scherz, Thomas von Heesen
Trainer: Helmut Schulte, Seppo Eichkorn, Horst Hrubesch
Teambetreuer: Hermann Rieger


Die Gäste des Team Deutschland liefen mit folgendem Kader ins Stadion ein.

Tor: Oliver Reck (ugly), Andi Reinke
Abwehr: Guido Buchwald, Thomas Berthold, Thomas Helmer, Valerien Ismael, Miroslav Kadlec, Jens Nowotny, Marko Rehmer, Christian Wörns
Mittelfeld: Krassimir Balakov, Frank baumann, Maurizio Gaudino, Horst Heldt, Lothar Matthäus, Carsten Ramelow, Stefan Reuter, Michael Rummenigge, Michael Schulz, Olaf Thon
Angriff: Fredi Bobic, Stephane Chapuisat, Ulf Kirsten, Flemming Povlsen, Karl-Heinz Riedle, Lothar Sippel
Trainer: Bernd Schuster

Zuguter letzt noch die "Players Corner", eine Auswahl legendärer Legenden: Jens Duve, Horst Eckel, Max Lorenz, Buttje Rosenfeld, Uwe Seeler, Bernd Wehmeyer

Zu Beginn der Partie zeigte vor allem das Team Hamburg, dass es die Schmach vom vergangenen Jahr, als man gegen das Team Deutschland eine 1:6 Niederlage kassierte, wieder gut machen möchte und spielte mutig nach vorn. Die Gäste standen allerdings in der Abwehr gut und konnten dann den ein oder anderen Konter setzen. Letztlich war es dann Olaf Thon, der nach einem Foul im gegnerischen 16er in alter Manier die Kugel vom Elfmeterpunkt in die linke, untere Ecke drosch. Das Gegentor beeindruckte die Hamburger weniger. Sergej Barbarez erzielte nach einem schönen Sololauf, bei dem er auch Keeper Andi Reinke ausstiegen lies, aus sehr spitzem Winkel den 1:1 Ausgleichstreffer. Die Partie war wieder offen, die Hamburger stürmten wieder aber wieder gelang es Team Deutschland, durch einen astreinen Konter, wie man ihn bei Dynamo leider nie gesehen hat, noch vor der Halbzeitpause wieder in Führung zu gehen.
In der zweiten Hälfte war von Team Deutschland nicht mehr all zu viel zu sehen und Team Hamburg versuchte weiterhin, noch mindestens einen Treffer zu erzielen. Dies gelang allerdings letztlich auch aufgrund der herausragenden Leistung von Oliver Reck nicht, der in der 2. Halbzeit das Tor der Deutschlandelf sauber halte. Man muss schon sagen, trotz seiner "Fülle" zeigte Reck durchaus sehr schöne Paraden.
Somit konnte die deutsche Auswahl zum dritten mal den Tag der Legenden für sich entscheiden und benötigt daher nur noch 2 Siege, um mit den Hamburgern in der Gesamtbilanz wieder gleich zu ziehen.

Zum Schluss möchte ich noch etwas von mir geben, was durchaus auch in den Thread "ehemalige Dynamos" passt.
Es gibt ja zwei Sorten von ehemaligen Spielern. Die einen, die immer an einem Verein hängen und sich freuen, auf diesen irgendwo zu stoßen und die anderen, bei denen es so rüber kommt, dass ihnen der Exverein völlig egal ist.
Ulf Kirsten reagierte leider eher genervt, statt erfreut, als er meine Schwarz-Gelbe Dynamojacke sah und kam so auch in einem kleinen Gespräch rüber, nachdem er den Stift dann doch auf den Stoff gesetzt hat, als würde er es müssen.
Hemlut Schulte, meine Freunde, ist hingegen einer, den ich seit heute viel mehr zu schätzen weiß und der mir den emotionalsten und besten Moment des Tag der Legenden 2012 schenkte. Jemand, der freudestrahlend auf einen zugerannt kommt und beinahe Tränen in den Augen hat wenn er sieht, welches Wappen auf deiner Brust sitzt, ist ein wahrer Held. Helmut, ich danke dir, für diesen schönen Moment und hoffe, dich irgendwann in Hamburg oder vielleicht sogar in Dresden wieder zu sehen. Kannst du nicht auch 2. GF? ;)


Schönen dynamischen Gruß noch an den Dynamofan, der das gleiche T-Shirt wie ich trug und mich am "roten Teppich" gerufen und auf sich aufmerksam gemacht hat! Ich war leider zu begeistert, noch weitere Dynamofans zu sehen und konnte daher kaum Worte fassen. :D Wenn du das hier lesen solltest, dann schick mir doch bitte mal das Foto, was du von mir gemacht hast! ;)

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[?] Ohne Koch erfolgreicher spielen.
[?] Erstes Spiel ohne Gegentor.
[?] Mindestens 2 Eigentore schießen.
[?] Mindestens 6 Platzverweise in der Hinrunde.
[?] Einen echten Kapitän finden.
[?] Fromlowitz ins Tor.
[?] Eigene Zaunsfahne verbrennen.
[?] Vom Pokal ausgeschlossen werden.
Ich pack's einfach mal hier rein - angesichts der heutigen Leistung kam es mir irgendwie passend vor.

Es ist Mittwoch der 11. April 2012 und die Nacht bricht allmählich über Franken herein. Ich sitze in einem gut gefüllten Reisebus und wie die Beschilderung verrät sind es noch etwa 350 Kilometer bis ins heimische Dresden.
Im Radio läuft Antenne Bayern. Der Nachrichtensprecher informiert über eine Tsunamiwarnung in Süd-Thailand, über Europas finanziell angeschlagene Krisenländer und darüber, dass die Mitarbeiter der angeschlagenen Drogeriekette Schlecker auf 15 Prozent ihres Lohn verzichten sollen. Nebenbei bemerkt hat auch der „Sex And The City“ - Star Chris Noth alias Mister Big geheiratet. Ich höre einen Großteil der Meldungen nicht das erste Mal an diesem Tag. Doch was spielt das schon für eine Rolle.
Die Mehrheit der Insassen unseres Verkehrsmittels schläft, betrinkt sich oder führt launige Gespräche über Gott und die schönste Nebensache der Welt. Unterdessen verliere ich mich schweigend in meinen Gedanken und lasse das an diesem Tag Erlebte und wie sich herausstellen sollte noch etwas mehr Revue passieren.
Als wir heute Morgen am Stadion unseres Herzensvereins aufbrachen, stand dieser im gesicherten Tabellenmittelfeld der zweiten Fußballbundesliga. Der Rückstand zu einem Relegationsplatz ins Oberhaus betrug 17 Punkte. Auf einen direkten Abstiegsplatz hatte man hingegen 14 Punkte Vorsprung. Für einen Aufsteiger, der nur in dieser Spielklasse landete, weil er im Vorjahr die Konkurrenz übertölpelte, eigentlich gar nicht schlecht. An jenem 30. Spieltag dieser Saison wartete der Karlsruher SC in deren Wildparkstadion auf uns. Ich machte mir bewusst, dass die Badener noch tief im Abstiegskampf steckten. Nicht wenige Experten hätten eher uns an dieser Stelle vermutet. Während ich vor meinem geistigen Auge die Tabelle überblickte, ließ mich die mir eigene Arroganz, die zuweilen beim Fußball an den Tag lege, dabei noch folgendes denken: „Wir stehen ordentlich da - dann steigen die halt ab. Was geht mich fremdes Elend an!? So eine große Hausnummer wie wir es sind, ist Karlsruhe nun auch nicht.“
Mein törichter Gedanke sollte mehrere Stunden später mit einer 0-2-Niederlage bestraft werden. Die Geschichte zum Spiel ist schnell erzählt. Rada und Krebs treffen in der zweiten Halbzeit gegen unser harmloses Team und besiegeln die Pleite. Irgendwo am anderen Ende von Deutschland enttäuscht zu werden, ist ja nichts Neues für uns. Aber egal, was soll es? So spielt wohl das Leben. Dann fährt man eben wieder heim und genießt die Aussicht über Franken bei Nacht. Schließlich ist man ja nicht in Beverly Hills.
Meine Überlegungen ziehen weiter: An diesem Tag reiste ich rund 1150 Kilometer, für die ich etwa 40 Euro löhnte. Eine stattliche Summe um dann mit leeren Händen wieder nach Hause zu fahren. Was nicht heißen soll, dass man etwas in den Händen hätte, wenn die eigene Mannschaft einen Auswärtssieg erringt.
Von diesen Erfolgen in der Fremde sieht man im Allgemeinen viel zu wenige, wie ich in den letzten Jahren schmerzlich feststellen musste. Meistens stand man im Gästeblock, und der gesamte Heimbereich um diesen jubelte. Indessen fluchte man, haderte mit dem Schicksal, den eigenen Stürmern, dem Schiedsrichter oder wem auch immer und am Ende hatte man dann doch verloren.
Man schruppte also oft sinnlos scheinende Kilometer, um 0-1-Schlappen gegen den FC Bayern München II., 1-2-Ausrutscher gegen die Stuttgarter Kickers, 0-2-Enttäuschungen gegen Wacker Burghausen oder gar 1-4-Blamagen gegen Rot-Weiß-Erfurt zu erleben. Dabei gaben sich die Ibad Muhamadus, die Patrick Würlls und die Jens Grembowietze der Fußballwelt die Klinke in die Hand. Sie waren, genauso wie ich und noch Tausende mehr, dabei, als sich eine gealterte Schönheitskönigin durch die sportlichen Niederungen der dritten und gar vierten Liga mühte.
Zieht man all das zusammen ist die Frage "War es das alles wert?", wie sie sich die Hauptperson Tommy im Film „The Football Factory“ stellt, nicht unberechtigt. Wozu der ganze Aufwand, um am Ende, wie heute und nur allzu oft, unter den Höhnen der gegnerischen Fans die Heimreise anzutreten?
Doch ganz klar hat eben das alles, einen bestimmten Zweck. So bitter und ermüdend diese Tatsache auf den ersten Blick scheinen mag, wohnt diesem Moment ein entscheidender Punkt des Fandaseins inne.
Für Leute die schon in Regensburg, Ahlen oder Rostock verloren haben, die drei Stunden freiwillig im strömenden Regen standen und die sich ohne Not die Nacht an den Bahnhöfen der Republik um die Ohren schlugen, werden Tage, wie der 30. Mai 2004, der 24. Mai 2011 oder der 30 Juli gleichen Jahres zu tatsächlich unvergesslichen Erlebnissen.
In Momenten, in denen Ranisav Jovanovic erstmals die Tür zur zweiten Liga aufschlägt, in denen der (Chef)-Koch scheinbar eine ganze Region Jubeln lässt und in denen Alexander Schnetzler uns in die nächste Runde des DFB-Pokals lupft, jubelt man nicht nur in Extase für den eigenen Verein sondern man empfindet auch einen tiefen persönlichen Triumph. Es macht sich die unbewusste Erkenntnis breit, dass alles einen Sinn hat. Nicht nur die eigene Mannschaft hat den Gegner besiegt und die eigenen Farben würdig vertreten, sondern auch man selbst hat es den ewigen Nörglern am eigenen Fanatismus gezeigt.
„Warum tust du dir das an!?“
„Was haust die deine ganze Kohle für den Fußball auf den Kopf!?“
„Wieso rennst du diesem Schlägerverein hinterher!?“
In diesen Sekunden des Jubels und den daraus entstehenden Erinnerungen, weicht der Zweifel an dieser erfragten Sinnlosigkeit. Probleme des Alltags, bedrückende Sorgen und Beziehungsstress entrücken der Welt. Es ist genau das, was ich am Fußball liebe. Es ist eben geil Anhänger eines Vereins zu sein, wo Fansein mehr bedeutet als Bratwurst, Bier, Klatschpappen und wenn die Hände mal frei sind, ein wenig vom Spiel schauen.
Nun scheint es völlig egal, wie viele teuer erkaufte Niederlagen, man hunderte Kilometer von zu Hause entfernt erlebte. So lange man mit diesen Augenblicken entlohnt wird. Was ist schon jahrelanges mehr oder weniger stümperhaftes Gekicke in der dritten Liga, gegen einige dieser Momente?
Mit etwas Abstand zu den Dingen setzt bei mir ein Stolz auf das Erlebte, auf die gefeierten Siege und die positiven wie negativen Minuten, die man mit Abertausenden teilte ein. Und selbst wenn ich schmerzhafte Ereignisse, wie den Abstieg 2006 oder den Blick auf die Erfolge unseres Vereins, die angesichts der jüngeren Vergangenheit nahezu surreal scheinen, heranziehe, kann es genau wie in „The Football Factory“ nur eine Antwort geben.
Nicht nur Tommy denkt sich: "Natürlich war es das wert."

PS: Noch 330 Kilometer bis nach Dresden.

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Es kommt nicht darauf an, wer die Pistole erfunden hat, sondern wer den Abzug drückt.
So, weil vermutlich keine Presse anwesend war, hier ein kleiner Bericht zum Sponsorentreffen des 06.03. im Autohaus Reick.

Moderiert von Marc Huster war es nicht so tiefsinnig wie die Podiumsdiskussion mit Herrn Ziegenbalg. Aber ein paar interessante Aussagen gab es dennoch. Anwesend für den eigentlich angekündigten Trainer war Canestrini, dazu Aufsichtsratsvorsitzender Bohn, Geschäftsführer Müller und die Spieler Kempe, Streker und Pote.

Es begann mit den Worten Potes, der sich so gab wie vor der Kamera: Professionell, sympathisch, bescheiden und leider nichtssagend. Das "elping the klöbb" war ziemlich häufig bemüht. Was er seinen Kollegen Kempe und Streker für Tipps geben könne, wies er zurück, denn sie arbeiten hart um? na klar: "elping the klöbb". Leider gab Pote trotz seines bereits angekündigten hervorragenden Deutschkenntnissen in aller Bescheidenheit, um mit seinem schon vorhandenen Wortschatz nicht zu prahlen, wieder in englisch. Hehe.
Streker meint sich stets nervös auf den Schenkel klopfend mit dem Gestus eines Ratlosen, dass der Unterschied zu Hoffenheim vor allem die Trainingsbedingungen sind, "die man aber annehmen muss", wobei er natürlich die Konkurrenz als "Motivation sieht, jeden Tag Gas zu geben".
Kempe jedenfalls kann nichts Wesentliches beitragen, meint, dass er damals "für Aue 100% gegeben hat, genauso wie er jetzt für Dynamo 100% gibt, wenn es gegen Aue geht". Noch am Interessantesten war, dass er den Wechsel Roger Schmidts zusammen mit anderen in Paderborn tätigen Spielern sehr kritisch gesehen hat: "Er holt mich und nach ner Woche ist er weg. Das war merkwürdig".

Weiter zu Canestrini: Der meint, dass er das Gefühl für die Spieler hat, wer wieweit gehen kann. "Die Spieler wollen dicke Arme und ne gute Brust. Aber das macht nur träge. Allein Kraft ist entscheidend". Die Ankündigung, dass Canestrinis Kommen sich als Gewinn entpuppen könnte, war unbegründet. Canestrini war ehrlich und wusste letztlich nichts anderes zu sagen, dass er seine Arbeit nur machen, aber schlecht erklären kann.
Die Diskussion begann eigentlich erst mit Müller und Bohn. Müller meinte auf Frage Husters, ob denn der DFB nicht registriere, was in Dresden zur Beseitigung des Übels unternommen würde, sinngemäß, dass es sehr wohl registriert wird. Ihm würde ganz übel, wenn er daran denke, wie man ihn ob des Lobes in den Ohren liegt. Gleichzeitig weiß er auch, dass der Gang, gegen die verschuldensunabhängige Haftung vorzugehen, andere massive Schwierigkeiten mit sich führe. Dies beginne damit, dass der DFB darauf vertraut, dass, "wenn Pote durch seinen Gegenspieler gefoult und schlimm verletzt wird, dass Pote die etwaige Ahndung des Schiedsrichters als angemessen empfindet und nicht etwa ein ordentliches Gericht bemüht, um die Körperverletzung anzuzeigen". Kurzum, alle befinden sich in einer riesigen Scheißlage, wenn man versucht bestehendes DFB-Recht umzufriemeln. Nicht nur der Verein, der mit der verschuldensunabhängigen Haftung zu Boden gedrückt würde, sondern auch der DFB, der mit einer Abkehr von der verschuldensunabhängigen Haftung riesige Löcher aufreißt, die nur schwer zu stopfen sind. Müller und auch Bohn, der das kurze Zeit später erneut aufgriff, hatten aber nicht erklärt, in welchen Sinne sie das meinen und um welche Löcher es da geht.
Zudem stellt man zum ersten Mal öffentlich klar, dass man sich sowohl einen Gang vor weitere Gerichte vorstellen kann, ebenso wie das Austragen weiterer Geisterspiele. Zumindest wurde es angesprochen.

Bohn meinte zudem, dass der Verein dieses Jahr ein Plus ausweisen wird, in den nächsten Jahren mit einem Minus kalkuliert würde. Konkret wird in der nächsten Saison sowohl ein Nachwuchszuschuss i.H.v 200.000€ und ein Mietzuschuss i.H.v. 250.000€ von städtischer Seite wegfallen. Dies wird im folgenden Jahr durch einen gänzlichen Wegfall der Mietkompensation durch die Stadt um weitere 750.000€ erhört. Vermehrt wird das Ganze durch den Wegfall der Einnahmen des DFB-Pokals, der zu wesentlichen Teilen das positive Gesamtergebnis bestimmt und jedes Jahr mit etwa einem mittleren sechsstelligen Betrag angesetzt wird.
Für die mangelnde Rückendeckung aus der Politik macht Herr Bohn vor allem die Chaoten aus, die es den Leuten im Stadtrat nicht genügend schwer machen, sich über die Finanzflüsse für Dynamo im Klaren zu sein, wenn auf der "einen Seite ein Zwinger und eine Operette steht, die so viel Gutes für das Image der Stadt bedeuten und man sich im Gegenzug stets für die Vorkommnisse beim Fußball entschuldigen oder erklären muss".

Soviel dazu.
This contribution was last edited by Abbelbeebe on Mar 7, 2013 at 12:53 AM hours
Zu Besuch in Ostwestfalen
Etwa gegen Mitte eines jeden Sommers erwartet der geneigte Fußballfan die Ansetzungen seines Teams für die kommende Saison in angenehmer Vorfreude. Einher damit geht selbstredend die Hoffnung, dass Begegnungen gegen Lokalrivalen oder als interessant einzustufende Vereine möglichst günstig terminiert werden. Hierbei spielen natürlich verbleibende Urlaubstage, der Schuleingang der Nachbarskinder, universitäre Veranstaltungen, der eigene Kontostand, die goldene Hochzeit der Großeltern und verschiedenste andere Einflussfaktoren eine stets unterschiedlich zu gewichtende Rolle.
Dahingehend ist der SC Paderborn 07 ein Kontrahent, zu dem unser Klub aufgrund der geografischen Entfernung und einer mangelnden Fülle an brisanten Partien in der Vergangenheit, eine gänzlich neutrale Beziehung besitzt. Ohne despektierlich sein zu wollen ist die Stadt nicht das Mekka der Fußballwelt. Betrachtet man zu dem die drei verschiedenen Namen, welche die Heimstädte der schwarz-blauen Kicker seit ihrer Errichtung 2008 trug (Paragonarena 2008–2009, Energieteam Arena 2009–2012, Benteler-Arena) wird klar, dass es sich hier nicht um den Hort des Fußballtradition handeln kann. Insofern gab es für mich zunächst keine besondere Veranlassung, nach dem Besuch des Stadions im zurückliegenden Februar, dieses zum Auswärtsspiel unserer Mannschaft am 23.11.2012 erneut in Augenschein zu nehmen. Von welcher Tragweite diese Annahme sein sollte, stellte sich für mich innerhalb einiger Novemberwochen heraus.

Der Beginn des Novembers 2012
Als ich mit L. und N. über die nächsten Begegnungen unsere Mannschaft spreche, werde ich gefragt, ob ich denn mit nach Ostwestfalen fahren möchte. Da ich mir in einem vernünftigen Moment mal vorgenommen hatte, die weiter entfernten Spielorte, aus finanziellen und organisatorischen Gründen nur einmal zu besuchen, lehne ich ab. Dennoch muss ich erwähnen, dass man „weit entfernt“ ja flexibel auslegen kann. Jene Tatsache diente mir diesbezüglich schon oft bei einer möglichen Rechtfertigung vor meinem Gewissen.
Ich überlege mir also das Duell zu Hause oder je nach Option in einer Sportsbar zu schauen. Wobei ich der zweiten Variante zu diesem Zeitpunkt klar bessere Chancen einräume. So ganz auf eine vertraute Gemeinschaft beim Fußballschauen verzichten, kann man ja doch nicht.

Sonntag, der 11.11.2012
L. und ich fahren mit einem befreundeten Fan zum Auswärtsspiel unseres Teams nach Cottbus. Wir treffen uns dort mit N. und seiner Freundin Z., um gemeinsam zu sehen, wie eine völlig lustlose Mannschaft verdient mit 0-2 gegen clever agierende Lausitzer verliert. Hätte ich das gewusst, wäre ich wohl im Bett geblieben. Zu allem Überfluss singen die Heimfans auch noch: „Gegen Cottbus kann man mal verlieren.“ Für meine Begriffe ist die gegen uns gerichtete Schadenfreude in dem Moment völlig deplaziert. Schließlich wird meine Laune nur weiter in den Keller gedrückt – übrigens genau wie die schwarz-gelben Jungs auf dem Rasen. Wüsste ich es aus eigener Erfahrung nicht besser, würde das eben Erlebte einen neuen Tiefpunkt in der Scheußlichkeit des Seins darstellen.
Nach der gesehenen Leistung fragen mich L. und N. erneut, ob ich denn nicht Lust hätte, sie am kommenden Freitag nach Paderborn zu begleiten. L. stachelt mich an: „Jetzt komm ja nicht mit der Ausrede, dass wir schon im Februar da waren.“ N. stimmt darauf mit ein. Angesichts dieser schlüssigen Argumentationsstruktur bleibt mit nichts anderes übrig als mit einer Mischung aus Trotz und einem Funken Hoffnung, meine Zustimmung zu geben. Ich entscheide mich also mir ein Ticktet zu kaufen. Bevor angesichts der gesehenen Leistung gar keiner nach Paderborn fährt, ringe ich mich eben durch. Die schwierigsten Geburten ergeben ja manchmal die schönsten Kinder.

Montag, der 12.11.2012
Ich mache gegen Mittag auf den Weg an die Vorverkaufsstelle unseres Vereins um dort, wie es N. und L. versprochen wurde, eine Karte zu erwerben. Die gelangweilte Verkäuferin verrät mir, der Verein habe erst 600 Eintrittsberechtigungen an die Gästefans abgesetzt. Vergleicht man diese Zahl mit der sonstigen Nachfrage, sind das sehr wenige. Zieht man jedoch die momentane Tabellensituation und den Spieltermin am Freitag um 18 Uhr heran, scheint dies allerdings kaum überraschend.

Freitag, der 16.11.2012
An diesem Freitag ist der FSV Frankfurt zu Gast im ehemaligen Rudolf-Harbig-Stadion. Kein Gegner der einen vom Hocker reißt, aber alle mal besser, als sich mit den Zweitvertretungen gestandener Erstligavereine auseinandersetzen zu müssen. Angesichts der Tatsache dass, fünf Pleiten, inklusive der DFB-Pokal-Begegnung in Hannover, hinter unserer Mannschaft liegen, kann man getrost von einem Schicksalsspiel für den Coach sprechen. Dieser agiert trotz der Umstände erstaunlich cool an der Seitenlinie. Selbst als der schwarzgelbe Linksverteidiger den vorentscheidenten Elfmeter zum möglichen 3-0 Führungstreffer an den Pfosten setzt und die Frankfurter direkt im Gegenzug zum Anschluss einnetzen. Die beschrieben Situation ist wohl eine dem Fußball eigene Stilblüte. Von einer Minute auf die andere sieht man aus, wie der sichere Sieger, um dann alles wieder durch das eigene Unvermögen in Gefahr zu bringen.
Zu allem Überfluss sieht unser bester Stürmer, in der darauf einsetzenden hektischen Schlussphase, die Ampelkarte. Die Unnötigkeit dieser zu betonen ist genau so fahrlässig, wie die selbst erzeugte Spannung gegen Ende des Spiels. Dennoch gewinnt man nach langem K(r)ampf endlich mal wieder ein Spiel.
Mit dem Ergebnis Zufrieden, aber nicht mit der Art und Weise, keimt in mir ein wenig Zuversicht für die kommenden Partien auf. Wie ich mich kenne, hätte ich spätestens nach dem heutigen Tag beschlossen, doch nach Paderborn zu fahren. Insofern stellt die trotzige Entscheidung, welche ich in Cottbus traf, nur einen Vorgriff auf den heutigen Tag dar.
Da man den ersten Dreier seit September einfahren konnte, verschaffen sich die Goldfüße ein wenig Luft im Abstiegskampf. Vielleicht gelingt es ja ein etwas Selbstbewusstsein für den kommenden Spieltag zu gewinnen. Gerade, wenn man sieht, dass Paderborn am Ende der Spielrunde Tabellensechster sein wird und wir selber auf dem 15. Rang stehen, scheint dies bitter nötig.
Angesichts der Sperre unseres erfolgreichsten Torschützen, diskutiere ich nach dem Spiel in der Gaststätte unseres Vertrauen mit meinen Freunden, wer für diesen spielen soll: Koch, Fort, Sliskovic, Kitambala, der Busfahrer – keine Ahnung. Die Vorschläge gehen weit auseinander. Lassen wir uns einfach überraschen.

Samstag, der 17.11.2012
Aus einem nicht unerheblichen Eigeninteresse besuche ich die heute stattfindende ordentliche Mitgliederversammlung. Wenn man sich ein wenig mit der Materie auseinandersetzt, ist es durchaus aufschlussreiche diese zu verfolgen.
Bevor wir den Heimweg antreten, steht immer noch oder schon wieder – so sicher ist das nicht – die Kernfrage des gestrigen Abends im Raum. Welcher unserer verbliebenen Angreifer soll in der kommenden Woche der Paderborner Abwehr das Fürchten lehren. Egal welche Variante in unserer Diskussion durchgespielt wird, bin ich wenig von diesen überzeugt. Vielleicht sollten wir mal ohne echten Stürmer spielen. Die Spanier haben ja auch Erfolg damit. Und was dort funktioniert, geht sicher auch hier – Fußball ist und bleibt schließlich Fußball, oder!?

Sonntag, der 18.11.2012
L. und ich treffen uns, um gemeinsam zu schauen, wie sich unsere Ligakonkurrenten schlagen. Spannende sportlicher Leckerbissen sehen zwar anders aus, aber das ist an dieser Stelle egal. Man soll bekanntlich seine Feinde besser kennen als seine Freunde. Daher unterziehen wir diesen eine Beobachtung. Dennoch ist es an dieser Stelle fraglich, ob ich jemals in die Gelegenheit kommen werde, unseren Trainer auf das gute Spiel der Unioner über die Außenbahnen oder die an diesem Tag gut aufgelegte Bochumer Offensivabteilung hinzuweisen.
Im Anschluss läuft eine Partie aus dem englischen Oberhaus: Fullham gegen Sunderland. Da L. und ich das Spiel nur mäßig Aufmerksamkeit abringt, sprechen wir über den kommenden Freitag und den Trip in Richtung Nordrhein-Westfalen. Durch die ungünstige Terminierung des Duells und der zurückliegenden Auftritte unserer Goldfüße, muss man die Daumen Drücken, das unser bevorzugtes Reisemedium, der Fanbus, überhaupt fährt. Schließlich haben wir schon einige knappe Absagen, einer Auswärtsfahrt in diesem und daraus entwachsene Hau-Ruck-Aktionen erlebt. Mit dem Fazit: „Wird schon gut gehen – wir kommen schon irgendwie hin.“ verabschiede ich mich von L. und wir vereinbaren uns am kommenden Freitag zum Frühstück zu treffen. Man muss den Tag ja in vollem Umfang auskosten.

Dienstag, der 20.11.2012
Am Nachmittag erhalte ich eine, Nachricht von N., der ankündigt, dass es nicht sicher sei, ob unser Bus am Freitag gen Westen fährt. Der Grund ist nahe liegend: mangelnde Nachfrage. Da dies bereits zu vermuten war, bin ich nicht wirklich von der Rolle. Im Kopf spiele ich verschiedene Szenarien durch, wie man nach Paderborn gelangen könnte. Sowohl die Deutsche Bahn, uns selbst mit einem PKW befördern, mit dem Flugzeug fliegen – alles, für meine Begriffe, denkbare Optionen. Am Ende des Tages steht jedoch fest, dass der Bus zwar ausfallen wird, wir aber stattdessen in drei Kleintransportern mit je neun Plätzen touren. Das ist natürlich auch keine schlechte Angelegenheit. An dieser Stelle „Hut ab“ für diese Organisation.

Donnerstag, der 22.11.2012
Im Vorfeld zu anstehenden Spielen unserer Jungs, belese ich mich gern in der aktuellen Tagespresse oder bekannten Foren über die neusten Neuigkeiten. Einerseits dient dies der Einstimmung auf die kommende Begegnung, andererseits kann man so mit Insiderinfos glänzen, die einen als Fachmann dastehen lassen. In diesem Kontext, werde ich auf einen Artikel aufmerksam, der eine Tabelle über die Gewalttäter im deutschen Fußball enthält. Demnach hat unser Verein 500 Gewaltbereite und 110 Gewaltsuchende Anhänger. Man läge damit deutschlandweit auf dem zweiten Platz hinter der Frankfurter Eintracht und den Königsblauen aus Gelsenkirchen. Da die Einhaltung der journalistischen Sorgfaltspflicht ein medienrechtliches Erfordernis ist, wird das wohl so stimmen.
Allerdings habe ich auch schon mal gelesen, dass David Beckham nach München wechselt.

Freitag, der 23.11.2012
Die Fahrt nach Paderborn verläuft ohne nennenswerte Ereignisse und wir kommen gut durch den Verkehr. Kurioserweise begegnen wir auf unserer letzten Rast einem circa 50-jährigen Mann, der unsere Gruppe etwas skeptisch ansieht. Er läuft an uns vorbei in Richtung der Toilette. Als er zurückkehrt fragt er uns, welchem Team wir angehören. Auf die gegebene Antwort folgt nur ein skeptisches „Aha!“ und ein genervter Blick. Ich glaube wenn die vorbeifahrenden Autos nicht so laut wären, hätte man hier eine Schublade auf und zu gehen hören können.
In unserem Reiseziel angekommen, parken wir diesmal, nicht wie im Vorjahr auf dem Stellplatz der Heimfans, sondern auf der anderen Seite des Areals. Wenig später sind wir die ersten am Zugang zum Stadion und die dort stehenden Ordner öffnen uns das Metalltor. Da bis zum Anpfiff noch eine Menge Zeit haben unterhalten wir uns locker mit ihnen. Einer der beiden bietet uns sogar eine Zigarette an. So eine Sympathie schlägt einem ja auch nicht überall entgegen. Aber da ich die ostwestfälische Gastfreundschaft nicht überstrapazieren will, lehne ich ab. Wie uns erzählt wird, spielt die Tochter des einen Ordners sogar selber Fußball. Das ist zwar gut zu wissen, aber vom Hocker reißt mich das nun auch nicht, so dass mir darauf keine passende Antwort einfällt. Small Talk scheint wohl nicht meins zu sein.
Darauf betreten Z., N., L. und ich das Innere der Sportanlage. Nach der Kontrolle der Karten folgt das übliche Abtasten auf Waffen, pyrotechnische Erzeugnisse und mitgebrachte Getränke. Der Zuständige grinst mich an und fordert mich auf:
„Mach mal den Jesus.“
Ich breite meine Arme gleich dem gesandten Messias aus. Beim Abtasten meines Brustkorbes erspürt er mein Portemonnaie.
„Was ist das – ein Galaxy Note?“
„Nee meine Geldbörse – ziemlich gut gefüllt, was!?“
Der Ordner muss schmunzeln und mir bleibt die Überzeugung doch gut im Small Talk zu sein.
Kurz vor Anpfiff ertönt aus den Lautsprechern die Paderborner Hymne: „Paderborn erhebe dich und Lauf, denn Helden geben nie auf!“ schallt es durch das Rund. Unter einem Helden verstehe ich zwar etwas anderes, als einen Zweitligakicker der nach wenigen Saisons weiter zum nächsten Verein ziehen wird, aber egal – Pathos gehört zum Fußball, wie das Salz in die Suppe. Währenddessen steckt ein hinter uns stehender Fan das Paderborner Stadionheft in einen Beutel, mit einem Wappen des MSV Duisburg. Nicht nur an dieser Tatsache merkt man, dass wir in einer wilden Welt voller Kuriositäten leben.
Das Spiel verläuft, für meine Begriffe, besser als erwartet und nach dem man zweimal im Rückstand lag, erringen unsere Kicker ein leistungsgerechtes Remis unter den Augen von etwa eintausend Gästefans. Kurz vor der Heimfahrt gibt es ein verdientes Bier auf den Punktgewinn: Alle sind zufrieden und es geht wieder ab in Richtung Elbflorenz.

Samstag, der 24.11.2012
An diesem Tag schaue ich mir ein Spiel meines Heimatvereins an, für den ich selber in jungen Jahren die Schuhe schnürte. Heute zu Gast ist die BSG Stahl Riesa, wie der Klub mittlerweile heißt - ironischerweise das Team, mit dem sich die Dresdner Kicker zu meinem ersten Stadionbesuch duellierten. Nicht nur an der aktuellen Ligenzugehörigkeit kann man erkennen, dass dies schon eine Weile her ist.
Meine Kumpels fragen mich über die Erlebnisse des gestrigen Abends, das Spiel und ob sonst noch etwas passiert sei. Ich fasse das Gesehene in wenigen Sätzen zusammen, schließlich haben die meisten von ihnen das Spiel am TV verfolgen können, so das eine ausufernder Zusammenfassung hier sicherlich überzogen wäre. Dennoch ist es ein gutes Gefühl wenn man sieht, wie ein ganzer Freundeskreis Anteil am Werdegang ein und derselben Mannschaft nimmt.

Sonntag, der 25.11.2012
Nach dem Ende des Spieltages stelle ich fest, dass alle unsere unmittelbaren Tabellennachbarn verloren oder bestenfalls unentschieden gespielt haben. Man kann also zufrieden sein. Klar „besser“ geht es immer, doch wenn mich mein Fandasein etwas gelehrt hat, dann ist es auch mit kleinen Erfolgen leben zu können. Eine überzogene Erwartungshaltung ist gerade an dieser Stelle unangebracht. Immerhin geht es einen Platz nach oben. Man ist nun 14. und ich denke mir: „Na Mensch, da hat sich das ganze doch gelohnt.“

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Es kommt nicht darauf an, wer die Pistole erfunden hat, sondern wer den Abzug drückt.
Hier was aus dem Asien Forum - von mir - falls es jemanden interessiert. Spielberichte (2.Halbzeit) von:

Boeung Ket Rubber Fiel FC (Kambodscha) 0:2 Balkan FC (Turkmenistan)
Hilal Al-Quds (Palästina) 1:0 Boeung Ket Rubber Fiel FC (Kambodscha)

Quote from Mittwoch, AFC Presidents Cup:
Balkan Turkmenistan schlägt Boeung Ket Rubber Field FC 2 - 0.

Die Sonne stand schon tief, als ich im Olympic Stadion ankam. Ausnahmsweise war ich überpünktlich fertig auf Arbeit und habe meinen Moto-Fahrer zum Stadion dirigiert. Bisher hatte ich das Teil nur von außen gesehen. Von der Straße sieht das Olympic nur aus wie ein begrünter Hügel mit Flutlichtmasten. Doch heute gin ich einen Schritt weiter.

Es war 17 Uhr und somit genau zum Anpfiff der zweiten Halbzeit, als ich das Gelände betrat. Ich grübelte noch kurz wo ich den bezahlen müsse, doch dann folgte ich den Massen über den kleinen Zaun, der die Tribüne umgibt. Sicherheitskontrollen wie man sie aus Dresden kennt gab es keine, aber ich hatte ja eh keine Bengalos dabei. Allerdings standen ungefähr 15 Soldaten mit AK 47 Maschinengewehren auf dem Gelände, was wohl auch de härtesten Hool abschrecken würde. Zudem ist der Innenraum mit einem versifften Wassergraben (!) und einem weiteren grün gestrichenen Zaun geschützt, der nach innen gerichtete 15 Zentimeter lange Stahlspitzen beherbergt. Platzsturm ist nicht.

Als sich mir der Blick ins Stadion öffnete, musste ich erst einmal staunen. Was für ein geiler Betontempel. Unüberdacht liegen die braun-grauen Betonterassen in einem riesigen Oval. Nur die Haupttribüne steht einzeln (und um auf die zu kommen muss man dann vielleicht wirklich bezahlen) in der Gegend.Ich lief gefühlte 3 Minuten bis zur Gegengeraden und setzte mich in die letzte Reihe.

Es war Minute 48 und es stand bereits 1:0 für Balkan.

Die Zuschauerzahl lässt sich schwer schätzen. Aufgrund der frühen Stunde waren es wohl vorallem Schüler und Studenten, die dem Spiel beiwohnten. In dem riesigen Rund, in das vielleicht 100.000 Leute passen, waren also vielleicht 3.000 Zuschauer. Die "Ultras" auf der Haupttribüne machten mit ihren 3 Tröten und den 5 Trommeln etwas Rabatz. War Boeung Ket einmal vorm Tor, schwappte die Klatschwelle auch schon einmal auf den Rest des Publikums über. Überhaupt war das mal eine ganz andere Fussballstimmung. Zwar eher ruhig, aber trotzdem unheimlich geladen. Gewonnene Kopfballduelle und Zweikämpfe wurden frenetisch gefeiert. Das Ganze unterstützte auch der wunderbare Hall, der dem Stadion innewohnte.

Wer wollte konnte auch ein Eis oder ähnliches von den fliegenden Händlern kaufen, die durch die Reihen gingen. Nur Bier habe ich keines gefunden. Dafür standen in der oberen Reihe auch ungefähr 50 Tuk-Tuk Fahrer - alle mit Helm - die auf Kundschaft warteten.

Das Spiel war, naja - 6. Liga abwärts. Also vom Niveau her. Sorry, aber da hätte ich auch mitspielen können. Nicht umsonst ist dies wohl der Cup der "Emerging Countries". Boeung Ket fand ich eigentlich besser, denn die hatten wenigstens so etwas wie Kombinationsspiel drauf. Nur leider muss man so etwas eben auch aufziehen, denn mit langen Bällen, wie sie die meiste Zeit geschlagen wurden, kommst du nicht weiter wenn der Gegner im Schnitt 10 Zentimeter größer ist. Der kleinste Khmer war übrigens der Torwart, der sich mit seinem 1,50 m ganz schön strecken musste wenn der Ball kam - von Balkan.

Die Khmer bissen sich also an den körperlich überlegenen Balkanspielern die Zähne aus. Es gab 2-3 gefährliche Eingaben vorm Tor, dass war es dann aber auch. In der Abwehr gab es zudem ständige Abspielfehler, und so fiel in der 85. Minute auch das 2:0 der Turkmenen. Der Boeung Ket Kicker versiebte den Ball und der Balkam Spieler netzte von der linken Strafraumkante mit einem sehenswerten Schuss. Überraschenderweise jubelte das halbe Stadion, was aber auch daran gelegen haben könnte, dass z.B. mein Nebenmann keinen Plan hatte welche Trikots welches Team verkörpert.

Dann war der Ofen entgültig aus und die Fans starteten ihre Völkerwanderung zum Ausgang. Ich verfolgte auch noch die 4 Minuten Nachspielzeit, aber es passierte nix mehr.

Am Ausgang roch es dann noch verdächtig nach Gras, aber hey: That´s Kambodscha! ;)

http://www.transfermarkt.de/de/afc-presidents-cup-2013/beitrag/anzeigen_126_139_30039.html

Quote from Heute:
Zurück von einem etwas enttäuschenden Spiel für mich als Boeung Ket Sympathisant. Naja.

BKFC 0:1 Quads

Jedenfalls war ich wieder zur Halbzeit da und es stand 0:0. Heute war es ziemlich warm um die Sonne prasselte vom fast wolkenlosen Himmel. Die Einheimischen saßen deshalb gekonnt im Schatten der Tribünen, doch nachdem ich mir eine "Reiswurst" gekauft hatte, setzte ich mich auf Höhe der Mittellinie um das Spiel genau beobachten zu können. Je weiter sich die Sonne dem Boden näherte, desto mehr Khmer gesellten sich zu mir - und litten mit mir. Man.

Boeung Ket spielte dieses Mal echt gut. Ich denke die können echt ordentlich kicken. Vorallem der Afrikaner mit dem Afro - glaube einer der vielen Nigerianer die hier leben - spielte eine ordentliche Sohle und verlud mit seinen Dribblings und seiner Schnelligkeit das ein ums andere Mal die Alquds Abwehr. Ein paar schöne Flanken flogen in den Strafraum, aber nichts konnte verwertet werden. Und so starben die Gummifeld-Kicker (Rubber Field) in Schönheit.

Hilal, von denen ich mehr erwartet hätte, fiel vorallem durch Standfussball auf und versuchte ja nicht zu verlieren, was mit Blick auf die Gruppe auch Sinn machte. Allerdings muss man auch erwähnen, dass sie 3 Mal gefährlich allein vorm Tor auftauchten. Das erste der 3 Solos wurde versemmelt - drüber, der Zweite verknotete seine Beine und flog auf die Fresse, und das Dritte wurde inclusive Nachschuss in einer richtig guten Parade aufgehalten. Insgesamt blieb Hilal aber irgendwie blass.

Naja. Die gut spielenden Kambodschaner wurden vom Dynamo-Schicksal diese Saison eingeholt. Vielleicht liegt´s ja an mir: Gut gespielt und nix gewonnen, denn in der 85. Minute landete ein Fernschuss wie aus dem nichts im Tor hinter dem 1,50 m großen Torwart. Der war zwar noch dran, aber in diesem Fall echt zu klein. Naja.

Große Freude bei Hilal, Massenabwanderung auf den Rängen. Das Tor fiel auch genau in eine Drangphase, wo das ganze Stadion zusätzlich Rabatz machte und die Kicker antrieb. Das war dann halt gelaufen, zumal die Hilal Kicker plötzlich alle noch die schlimmsten Verletzungen hatten und überall rumlagen. ;)

Immerhin haben sie sich nach dem Spiel ordentlich gefreut - und das ist auch was wert. Glückwunsch jedenfalls nach Palestina - und schade, dass es keine weiteren Spiele mehr in Phnom Penh gibt.

Heute hatte ich auch den Foto dabei:

Eingang: http://s14.directupload.net/images/130510/9cstmyu2.jpg
Halbzeitstand: http://s14.directupload.net/images/130510/seco2pep.jpg
Tribüne: http://s7.directupload.net/images/130510/lix33tn7.jpg
Wassergraben und Zaun: http://s14.directupload.net/images/130510/hzy9lei4.jpg
Andere Seite: http://s7.directupload.net/images/130510/xfkjp8ra.jpg
Stadionwurst: http://s1.directupload.net/images/130510/5dvfbdep.jpg
Spieler: http://s1.directupload.net/images/130510/wjmxhyhn.jpg
Sunset: http://s7.directupload.net/images/130510/8bnvxfyb.jpg


http://www.transfermarkt.de/de/afc-presidents-cup-2013/topic/ansicht_126_139_seite1.html#last
This contribution was last edited by 5gegenWilli on May 10, 2013 at 3:08 PM hours
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