Finanzthread: Schalke und das liebe Geld!

Mar 5, 2013 - 4:58 PM hours
Finanzthread: Schalke und das liebe Geld! |#4931
Mar 20, 2024 - 11:25 PM hours
Zitat von Vincent_Baer


Ich finde, dass passt durchaus hier herein, da es um die Finzanzplanung geht.

Wir haben einen Transferplus von 14,75 Euro gemacht laut dieser Seite. Wie du schon richtig sagst, mussten Löcher wegen den wegbrechenden Sponsoreinnahmen gestopft werden. Auch kommende Transferphase bahnt sich an, dass wir wieder ein gutes Plus machen.

Rühl-Hamers sagt dann selber im Mitgeredet, dass sie es nicht gut findet, wenn man kurzfristig Verbindlichkeiten aufnimmt, die man dann auf längere Zeit zurückzahlen muss. Man sollte alles aus dem operativen Geschäft finanzieren können. Grundsätzlich finde ich das korrekt, nur was hier passiert, dass in einer Notsituation man sich eben die Möglichkeit nimmt, die entstandenen Wenigereinnahmen über einen längeren Zeitraum zu strecken. Man musste sofort diese Löcher stopfen, statt diese dann über einen längeren Zeitraum.

Das wiederum greift dann auch massiv in den sportlichen Bereich rein. Es wird der HSV erwähnt, der nur knapp 1 mio ausgegeben hat. HSV hat aber eine bestehende Mannschaft und muss keinen Umbruch vornehmen. Da benötigt man auch weniger Transferausgaben. Schalke verkauft Spieler, muss dann deutlich mehr Spieler holen, natürlich auch mehr Geld ausgeben... aber die Transfereinnahmen sind weg. Dann gibt es zwar den hohen Etat, man ist trotzdem nicht handlungsfähig. Es sei denn, man holt ablösefreie Spieler. Und dann kommt so ein Rumeierspiel wie mit der Innenverteidigung bei rum.

M.E. hätte es im Sommer andere Möglichkeiten gegeben die wegbrechenden Einnahmen zu kompensieren anstatt den sportlichen Bereich auszubremsen. Und das wird uns im Sommer auch wieder passieren. Es ist halt ein Unterschied, ob ich einen 30jährigen Spieler hole, der ablösefrei ist oder ob ich 1 Mio für einen 22jährigen ausgebe. Der Etat bleibt derselbe. Die Spieler werden aber die Finanzen komplett anders beeinflussen. Der 30jährige wird definitiv nicht mehr Ablöse generieren. Beim 22jährigen bestehen die Chancen, dass man da mit einem + rausgeht. Und da sind wir dann auch schnell wieder bei den 5%, die wir erwirtschaften müssen, um das Eigenkapital zu erhöhen.


Wenn du denkst du machst hier Finanzplanung, dann sei dir das unbelassen.

Es ist schon ein Unterschied, ob ich eine Millionen an Ablöse zahle oder nicht, auch wenn du darauf verweist, dass der Etat davon nach deiner Argumentation unberührt bleibt. Das bleibt er eben nicht.
Wenn 5 Millionen für Ablösen aufgewendet werden, kann ich eben den Etat nicht verwenden. Spare ich mir die, kann ich ganz einfach gesprochen, für 2 Spieler auch 5 Millionen über ihre Vertragslaufzeit aufwenden. Damit wird der Etat vielleicht im Jahr nur um etwas mehr als eine Millionen erhöht. Wenn die Spieler nicht einschlagen, binden sie natürlich Gehalt.
Weiterhin wird in der TM-Übersicht natürlich nicht ersichtlich, wie viel die Berater bei ablösefreien Spielern einstecken. Da kann das Signing fee durchaus beachtlich mit hinein spielen.

Jetzt aber hier im Finanzthread einmal Butter bei die Fische, welche Möglichkeiten hätte es denn gegeben, um die wegbrechenden Einnahmen zu kompensieren? Du hast den Finanzbericht doch auch gelesen, wir haben kein Geld auf die hohe Kante gelegt. Es ist gerade so aufgegangen.
Frau Rühl-Hamers hat es doch dargelegt, wir sparen nicht, wir sind immer noch im Dispo.
Finanzthread: Schalke und das liebe Geld! |#4932
Mar 20, 2024 - 11:49 PM hours
Zitat von Stratege04
Wenn ich einen Spieler x für 8.Mio verkaufe und die Summe aufgrund der Zahlungsmodalität im Zuge des Verkaufs auch mit einer Zahlungssumme bekomme z.B. keine Vereinbarung getroffen wurde, das die Gesamtsumme über Jahre verteilt wird
und so ggf. auch buchhalterisch, erst dann als Einnahme gebucht wird, dann stehen dem Verein auch diese Summen als Ertrag zu "buche".
oder anders formuliert, wenn ich 100 Mio Schulden hatte ist das negative Eigenkapital jetzt erstmal nur noch schlappe 92 Mio.


Kannst du bitte aufhören Schulden und Eigenkapital zu vermischen?
Das ist so falsch dass es weh tut.

Es ist prinzipiell auch möglich dass man einen Spieler für 8 Millionen Euro verkauft, und sich dadurch das Eigenkapital von minus 100 Millionen Euro auf minus 120 Millionen Euro verschlechtert.

Wer das nicht versteht sollte im Finanzthread vielleicht besser nicht mitdiskutieren.
Finanzthread: Schalke und das liebe Geld! |#4933
Mar 20, 2024 - 11:49 PM hours
Zitat von Vincent_Baer

M.E. hätte es im Sommer andere Möglichkeiten gegeben die wegbrechenden Einnahmen zu kompensieren anstatt den sportlichen Bereich auszubremsen. Und das wird uns im Sommer auch wieder passieren. Es ist halt ein Unterschied, ob ich einen 30jährigen Spieler hole, der ablösefrei ist oder ob ich 1 Mio für einen 22jährigen ausgebe. Der Etat bleibt derselbe.


Das ist falsch, die Ablöse kommt auch aus dem Etat.

Zitat von Vincent_Baer

Die Spieler werden aber die Finanzen komplett anders beeinflussen. Der 30jährige wird definitiv nicht mehr Ablöse generieren. Beim 22jährigen bestehen die Chancen, dass man da mit einem + rausgeht.


Diese Art von "Investitionen" kommt mir bekannt vor.

- Johannes Geis
- Matija Nastasic
- Alessandro Schöpf
- Breel Embolo
- Nabil Bentaleb
- Amine Harit
- Suat Serdar
- Rabbi Matondo
- Hamza Mendyl
- Ozan Kabak

Das sind alles Spieler die wir innerhalb der letzten 10 Jahre verpflichtet haben.

Von diesen Spielern war jeder bei der Verpflichtung 22 Jahre oder jünger.

Für diese 10 Spieler haben wir insgesamt etwa 120 Millionen Euro an Ablösen gezahlt.
Finanzthread: Schalke und das liebe Geld! |#4934
Mar 21, 2024 - 8:01 AM hours
Zitat von PeterMeier
Zitat von Vincent_Baer

M.E. hätte es im Sommer andere Möglichkeiten gegeben die wegbrechenden Einnahmen zu kompensieren anstatt den sportlichen Bereich auszubremsen. Und das wird uns im Sommer auch wieder passieren. Es ist halt ein Unterschied, ob ich einen 30jährigen Spieler hole, der ablösefrei ist oder ob ich 1 Mio für einen 22jährigen ausgebe. Der Etat bleibt derselbe.


Das ist falsch, die Ablöse kommt auch aus dem Etat.

Zitat von Vincent_Baer

Die Spieler werden aber die Finanzen komplett anders beeinflussen. Der 30jährige wird definitiv nicht mehr Ablöse generieren. Beim 22jährigen bestehen die Chancen, dass man da mit einem + rausgeht.


Diese Art von "Investitionen" kommt mir bekannt vor.

- Johannes Geis
- Matija Nastasic
- Alessandro Schöpf
- Breel Embolo
- Nabil Bentaleb
- Amine Harit
- Suat Serdar
- Rabbi Matondo
- Hamza Mendyl
- Ozan Kabak

Das sind alles Spieler die wir innerhalb der letzten 10 Jahre verpflichtet haben.

Von diesen Spielern war jeder bei der Verpflichtung 22 Jahre oder jünger.

Für diese 10 Spieler haben wir insgesamt etwa 120 Millionen Euro an Ablösen gezahlt.


Es ist aber halt ein Unterschied ob du einen Spieler vor seinem Durchbruch verpflichtest oder ob du eine gehobene Ablöse nach 1-2 Jahren mit guten Leistungen bezahlst.

Bei den meisten Transfers die du aufzählst war doch klar, dass da absolute Träumerei dabei war, wohlmöglich von den reichen englischen Klubs dicke Transfersummen einzustreichen. Auf der anderen Seite war dann bspw. bei Harit, der zwei gute Hinserien hatte bevor sein Vertrag zu unfassbaren Konditionen verlängert wurde, dass man in erster Linie nicht verkaufen wollte, sondern einen Spieler für die Achse langfristig binden.
Zum anderen Schalkes größtes Problem, dass Gehälter gezahlt wurden, die eigentlich das Ende der Fahnenstange darstellen und selbst wenn man feststellt, dass es zwischen Schalke und Spieler nicht passt, niemand bereit ist auch nur annähernd das Gehalt zu matchen und der Spieler lieber Schalkes dicken Gehaltscheck einsteckt als etwas für seine Karriere zu tun.

Schalke hatte in der Vergangenheit einfach kein Gespür dafür wann man einen aussichtsreichen Spieler ins Schaufenster stellt und hat lieber krampfhaft versucht einen Spieler der mal gut performt langfristig zu binden. Auch vielen Fans war das wichtig.
Zumal in der Phase, in der die von dir genannten Transfers realisiert wurden, es vornehmlich darum ging das Rattenrennen um die Internationalen Geldtöpfe mitzumachen.

Zur jetzigen Situation: Schalke wird gezwungen sein kreativ zu werden. Ich glaube es wird schwer sein irgendwelche Ziele zu erreichen wenn man noch mehr ü30 Spieler verpflichtet. Alleine deshalb weil ich glaube, dass da der nötige Hunger für höhere Aufgaben nicht gegeben ist.
Wie letztendlich die Situation im Sommer aussehen wird (Ouedraogo Verkauf, neuer Hauptsponsor, etc) und ob Geld da ist welches man in Ablösen investieren kann und ob unsere Bilanz das im Hinblick auf die Eigenkapitalverbesserung verkraftet, überlasse ich CRH.
Ziel muss es nicht sein mit Transfers, den ganz großen Wurf für hohe Transfereinnahmen zu landen, wie es mit Matondo, Harit, Kabak gemacht wurde, sondern eine Basis zu schaffen, die in zwei Jahren nicht vor dem Karriereende steht. Drexler, Terodde, Fährmann, Latza im weiteren Sinne auch Polter, Kaminski - mit so einer Basis ist es aus der jetzigen Erfahrung schwer über 1-2 Jahre hinweg zu planen. Zudem gehören sie zu den teuersten Spielern.

Ich halte es jedenfalls für unrealistisch, dass der Verein im Sommer zwecks Investitionen quasi handlungsunfähig ist.
Finanzthread: Schalke und das liebe Geld! |#4935
Mar 21, 2024 - 10:51 AM hours
Die Höhe des Etats alleine sagt auch nicht aus, wie viel Geld für den Kader praktisch zur Verfügung steht. So hatten wir beim HSV in einer Saison einen Lasogga und Wood für zusammen 8 Mio.€ auf der Gehaltsliste, weil das Management zu dämlich war Verträge an die Liga anzupassen.
Selbst die Punktprämien waren die gleichen wie in der 1.Liga. Es dauerte mehrere Jahre bis die ganzen Altlasten weg waren.
Ja, der Etat ist hoch, aber wenn ich überlege was andere Vereine für diese Spieler Maximum an Gehalt bezahlt hätten, sehe der „sportlich realistische Etat“ anders aus.

Die Finanzthematik beim HSV reicht mir schon und erfordert viel Zeit um diese zu erfassen. Gerade sind die Finanzen bei uns beim HSV in Ordnung, was für sich eine Leistung ist, aber auch viel mit Kühne und Co. zu tun hatte.
Dennoch sehe ich einige Entwicklungen bei uns, die auch für von Interesse sein könnten. Seit 2017 habt ihr den sportlich höheren Erfolg, aber im Verhältnis bei den Verbindlichkeiten findet sich dieses nicht wieder.

Ganz grob war bei uns ein Schlüssel davon, dass regelmäßig getilgt werden muss bei den meisten Verbindlichkeiten. Ob und wie weit das bei euch der Fall ist, oder nicht, weiß ich nicht. Als Außenstehender fällt mir nur auf, seit ich Fußballfan bin, habt ihr eigentlich immer hohe Verbindlichkeiten gehabt, die gefühlt nie weniger wurden.
Finanzthread: Schalke und das liebe Geld! |#4936
Mar 21, 2024 - 11:27 AM hours
Zitat von MurmeltierHSV
Ganz grob war bei uns ein Schlüssel davon, dass regelmäßig getilgt werden muss bei den meisten Verbindlichkeiten. Ob und wie weit das bei euch der Fall ist, oder nicht, weiß ich nicht. Als Außenstehender fällt mir nur auf, seit ich Fußballfan bin, habt ihr eigentlich immer hohe Verbindlichkeiten gehabt, die gefühlt nie weniger wurden.


So ist das nunmal von Außen. Von Außen glaubt ja auch niemand, der HSV stehe finanziell nun eigenständig auf stabilen Beinen, obwohl das vielleicht sogar inzwischen stimmt.

In den letzten Jahren haben wir trotz sportlichem Misserfolg Verbindlichkeiten abgebaut. Ja, nicht viel und nicht genug, aber wie jetzt hier schon öfter erwähnt, ist es das Mantra unserer Finanzvorständin. Schuldenabbau aus dem operativen Geschäft.
Ich denke es ist jedem klar, dass das in den letzten Jahren angefangen mit Corona und dem Abstieg alles andere als leicht war. Betrachtet man aber diesen Zeitraum, sehen wir eine eindeutig positive Entwicklung trotz der misslichen Umstände.

Die Frage, die über allem steht, ist aber inzwischen kalter Kaffee.
Warum hat Schalke in Zeiten des Erfolgs keinen höheren Fokus auf den Schuldenabbau gelegt?
Oder auch: Warum hat man auch als CL-Dauerteilnehmer Kredite immer wieder umschulden müssen statt sie tatsächlich tilgen zu können?
Die Gründe dafür sind vielschichtig, zig mal diskutiert, aber nicht abschließend zu klären. Manchmal wünsche ich mir zu diesem Thema nochmal ein großes Interview mit Tönnies, Peters und Co, aber auf der anderen Seite würde da auch nicht produktives bei rauskommen und hinterher draufhauen ist immer einfach - wo wir wieder bei den Parallelen zum HSV wären.
Bei euch wie bei uns wurden auch von den Fans zu erfolgreichen Zeiten Kurse mitgetragen, die eigentlich völlig wahnsinnig waren. Die Quittung bekam man Jahre später und es braucht noch viel mehr Jahre, um wieder alles gerade zu ziehen - wenn es überhaupt jemals möglich ist.
Finanzthread: Schalke und das liebe Geld! |#4937
Mar 21, 2024 - 11:41 AM hours
Zitat von Vincent_Baer
Zitat von BWG

Zitat von Vincent_Baer

Zitat von Vincent_Baer

Ich muss mal abgeholt werden:

Wir sollen einen Etat von ca. 20 Mio Euro haben. Sehe ich das richtig, dass dies das Geld ist, womit die Spielergehälter bezahlt werden, aber nicht Ablösesummen?

Das bedeutet auch, dass für Ablösesummen weiteres Geld irgendwoher kommen muss!?

Jetzt noch ein Beispiel: Verein xyz aus Liga 2 hat weniger Etat als wir, sagen wir 16 Mio Euro. Die schaffen es aber, einen Spieler für 8 Mio Euro zu verkaufen. Dann hätten sie so gesehen 8 Mio Euro zusätzlich für Transferausgaben zur Verfügung und würden erst einmal besser da stehen als Schalke, weil sie mehr Handlungsspielraum haben.

Ist das so korrekt überlegt?


Uff, jetzt hab ich alle Antworten gelesen, aber bin trotzdem nicht so wirklich weiter.

Wenn ich es aber richtig heraus gelesen habe, habe ich die Sache nicht falsch dargestellt. Dann kann ich da mal aufsetzen:

Ich finde es ja schön und gut, dass gesagt wird, dass wir den höchsten Etat der Liga haben. Nur, ich hatte Verein xyz ja angesprochen. Wenn wir jetzt weiter spinnen und davon ausgehen, dass wir Quedraogo für 7 Mi Euro verkaufen, dann kommt Rühl-Hamers an und behält das Geld ein, da wir ja einen Gewinn von 5 Mio Euro benötigen. Dann hätten wir die Mannschaft geschwächt ohne dass wir die Möglichkeit haben, sie wieder zu verstärken. Da nutzt dann ein Etat von 20 Mio Euro nicht, wenn du kein Geld hast, was du einsetzen kannst. Also steht der Verein xyz doch besser da trotz niedrigerem Etat.

Zu sagen, dass wir einen hohen Etat haben, dann ist das auch ein wenig Augenwischerei, wenn man dem sportlichen Bereich die Handlungsfähigkeit weg nimmt. Und schauen wir mal Rückblickend auf die letzte Transferperiode, dann ist genau das passiert. Zalazar weg, Bülter weg und Ersatz konnte nicht wirklich verpflichtet werden, da das Plus aus dem sportlichen bereich nicht in den sportlichen Bereich zurückgeflossen ist.


Das hat jetzt nur noch bedingt hier zu suchen.
Wenn im Sponsoring die Einnahmen wegbrechen, kann man ja nicht so tun als ginge einen das nichts an und gibt munter weiter aus.
Wir haben auch laut Frau Rühl-Hamers nicht den höchsten Etat, wörtlich sagte sie, dass elf der Teams die vor uns stehen, sich wünschen würden, sie hätten unseren. Damit hätten wir nach ihren Einschätzungen den dritthöchsten.

https://www.transfermarkt.de/2-bundesliga/transfers/wettbewerb/L2
Mit 4,6 Mio stehen wir nur knapp hinter der Hertha was die Ausgaben betrifft. Beide Vereine sind mit weitem Abstand damit Ligaspitze.
Wir haben wesentlich mehr eingenommen, aber zu schreiben, das Plus im sportlichen Bereich ist nicht zurückgeflossen ist doch hanebüchen. Wir haben gerade einmal so die Auflagen erfüllt, wir müssen Zinsen bedienen und auch tilgen, wollen wir irgendwie aus der Situation wieder heraus kommen.
Marketing/Sponsoring und auch die sportliche Seite müssen wesentlich besser liefern als sie es zuletzt getan haben, dann reicht der Etat völlig aus, um oben mitzuspielen. Eine Garantie gibt es sowieso nicht, siehe HSV.


Ich finde, dass passt durchaus hier herein, da es um die Finzanzplanung geht.

Wir haben einen Transferplus von 14,75 Euro gemacht laut dieser Seite. Wie du schon richtig sagst, mussten Löcher wegen den wegbrechenden Sponsoreinnahmen gestopft werden. Auch kommende Transferphase bahnt sich an, dass wir wieder ein gutes Plus machen.

Rühl-Hamers sagt dann selber im Mitgeredet, dass sie es nicht gut findet, wenn man kurzfristig Verbindlichkeiten aufnimmt, die man dann auf längere Zeit zurückzahlen muss. Man sollte alles aus dem operativen Geschäft finanzieren können. Grundsätzlich finde ich das korrekt, nur was hier passiert, dass in einer Notsituation man sich eben die Möglichkeit nimmt, die entstandenen Wenigereinnahmen über einen längeren Zeitraum zu strecken. Man musste sofort diese Löcher stopfen, statt diese dann über einen längeren Zeitraum.

Das wiederum greift dann auch massiv in den sportlichen Bereich rein. Es wird der HSV erwähnt, der nur knapp 1 mio ausgegeben hat. HSV hat aber eine bestehende Mannschaft und muss keinen Umbruch vornehmen. Da benötigt man auch weniger Transferausgaben. Schalke verkauft Spieler, muss dann deutlich mehr Spieler holen, natürlich auch mehr Geld ausgeben... aber die Transfereinnahmen sind weg. Dann gibt es zwar den hohen Etat, man ist trotzdem nicht handlungsfähig. Es sei denn, man holt ablösefreie Spieler. Und dann kommt so ein Rumeierspiel wie mit der Innenverteidigung bei rum.

M.E. hätte es im Sommer andere Möglichkeiten gegeben die wegbrechenden Einnahmen zu kompensieren anstatt den sportlichen Bereich auszubremsen. Und das wird uns im Sommer auch wieder passieren. Es ist halt ein Unterschied, ob ich einen 30jährigen Spieler hole, der ablösefrei ist oder ob ich 1 Mio für einen 22jährigen ausgebe. Der Etat bleibt derselbe. Die Spieler werden aber die Finanzen komplett anders beeinflussen. Der 30jährige wird definitiv nicht mehr Ablöse generieren. Beim 22jährigen bestehen die Chancen, dass man da mit einem + rausgeht. Und da sind wir dann auch schnell wieder bei den 5%, die wir erwirtschaften müssen, um das Eigenkapital zu erhöhen.


Wenn du schreibst, dass es d. E. im Sommer andere Möglichkeiten der Kompensation für wegbrechende Einnahmen gab, dann würde ich mich über ein paar Erläuterungen freuen. Das würde die Diskussion erleichtern.

Das Transfermarkt von einem Überschuss von 14,75 Mio. spricht lässt nicht wirklich Schlüsse darüber zu, wieviel wirklich erzielt wird. TM bezieht sich in der Regel auf nicht bestätigte Medienberichte. Dies würden auch lediglich Einigungen mit abgebenden Vereinen betreffen.
Nicht berücksichtigt würden z. B. Beraterhonorare, signing fees bei neuen Spielern, eventuelle Gehaltsausgleiche bei abgehenden Spielern und auch Sonderabschreibungen auf Buchwerte abgehender Spieler.
Der tatsächliche Überschuss wird in den meisten Fällen daher niedriger liegen. Zudem sind Vereinbarungen in von Zahlungszielen in der Regel nicht berücksichtigt.

Wieviel Geld für den aktuellen Etat zur Verfügung steht, lässt sich also nicht ohne weiteres ableiten.

Wenn der Verein mit einem Mannschaftsetat von 20 Mio. plant, dann heißt dies, dass er auch eine Mittelherkunft plant. Zu der Mittelherkunft gehörten vor der Saison definitiv Planungen zu den Sponsoreneinnahmen. Wenn diese einbrechen, dann muss der Verein Anpassungen vornehmen. Entweder kann er andere Einnahmen generieren (neue Sponsoren, ungeplante Spielerverkäufe) oder er kann zusätzliche Kredite aufnehmen. Ist beides ausgeschlossen, wird zwangsläufig eine Reduktion von Etatpositionen erforderlich sein.
Welche da aus Vereinssicht ggf. auch außerhalb des Mannschaftsetats schnell genug zur Verfügung gestanden hätten, will ich garnicht beurteilen. Das CRH allerdings laufende Ausgaben nicht über Kredite finanzieren will, liegt auf der Hand. Dies würde unsere Eigenkapitalsituation schlicht weiter verschärfen.
Finanzthread: Schalke und das liebe Geld! |#4938
Mar 21, 2024 - 12:27 PM hours
Realistisch sieht es so aus:

Einnahmen:
Zalazar 5,00 Mio. €
Bülter 3,00 Mio. €
Pieringer 1,80 Mio. €

Ausgaben:
Schallenberg 2,00 Mio. €
Murkin 800 Tsd. €
Seguin 750 Tsd. €
Tempelmann 700 Tsd. €
Müller 350 Tsd. €
Lasme
Baumgartl
Kalas

Leihen:
Kabadayi
Churlinov
Soppy

(Vom vorherigen ohnehin für die Liga und die finanzielle Lage zu hohen Gehaltsniveau ganz zu schweigen. Teurer, alter Kader. Kaum Spieler mit Entwicklungspotential und Verkaufspotential.)

Mehr leisten konnte man sich ganz sicher nicht. Eigentlich setzt man eher nach wie vor zu sehr auf kurzfristige Erfolge mit dem Kauf von fertigen "Topspielern" (für das Niveau) bzw. Ex-Topspielern (für das Niveau). Klassenerhalt in der 2. Liga kann man auch wesentlich günstiger schaffen, und dann womöglich noch eine Mannschaft nachhaltiger aufbauen.
Finanzthread: Schalke und das liebe Geld! |#4939
Mar 21, 2024 - 1:16 PM hours
Zitat von MurmeltierHSV

Die Höhe des Etats alleine sagt auch nicht aus, wie viel Geld für den Kader praktisch zur Verfügung steht. So hatten wir beim HSV in einer Saison einen Lasogga und Wood für zusammen 8 Mio.€ auf der Gehaltsliste, weil das Management zu dämlich war Verträge an die Liga anzupassen.
Selbst die Punktprämien waren die gleichen wie in der 1.Liga. Es dauerte mehrere Jahre bis die ganzen Altlasten weg waren.
Ja, der Etat ist hoch, aber wenn ich überlege was andere Vereine für diese Spieler Maximum an Gehalt bezahlt hätten, sehe der „sportlich realistische Etat“ anders aus.


Fast alle Altlasten wurden bei uns direkt nach dem Abstieg 2021 abgewickelt, nicht nur bei den Spielern sondern auch dadurch dass wir bei dem gestoppten Bauvorhaben Berger Feld II schon ausgegebene 9 Millionen Euro abgeschrieben haben.

Ralle mit seinen etwa 1,3 Millionen Euro Gehalt und Vertrag mit 2025 ist die einzige finanzielle Altlast die wir noch im Kader haben.
Finanzthread: Schalke und das liebe Geld! |#4940
Mar 21, 2024 - 1:19 PM hours
Zitat von siggi4peter

Zur jetzigen Situation: Schalke wird gezwungen sein kreativ zu werden. Ich glaube es wird schwer sein irgendwelche Ziele zu erreichen wenn man noch mehr ü30 Spieler verpflichtet. Alleine deshalb weil ich glaube, dass da der nötige Hunger für höhere Aufgaben nicht gegeben ist.


Bülter war 28 als wir ihn verpflichtet hatten, Terodde war schon bei der Verpflichtung 33.

Unsere beiden 30 Jahre alten Neuverpflichtungen Kalas und Müller haben diese Saison positiv überrascht.

Auch bei anderen Spielern in der Altersgruppe 30+ wie Karaman oder Terodde sehe ich nicht den fehlenden Hunger Spiele gewinnen zu wollen.

Bei der Leistung ist das Alter ein Problem, aber bei Hunger/Einstellung sind eher junge Spieler wie Cissé ein Problem. Wenn ein Spieler den Hunger nicht mehr hat in der 2. Bundesliga zu spielern, dann wird er nicht zu einem anderen Zweitligisten wechseln sondern eher wie Lasogga mit 27 nach Katar.

Zitat von siggi4peter

Schalke hatte in der Vergangenheit einfach kein Gespür dafür wann man einen aussichtsreichen Spieler ins Schaufenster stellt und hat lieber krampfhaft versucht einen Spieler der mal gut performt langfristig zu binden.


Zitat von siggi4peter

Ziel muss es nicht sein mit Transfers, den ganz großen Wurf für hohe Transfereinnahmen zu landen, wie es mit Matondo, Harit, Kabak gemacht wurde, sondern eine Basis zu schaffen, die in zwei Jahren nicht vor dem Karriereende steht. Drexler, Terodde, Fährmann, Latza im weiteren Sinne auch Polter, Kaminski - mit so einer Basis ist es aus der jetzigen Erfahrung schwer über 1-2 Jahre hinweg zu planen.


Wenn du gute junge Spieler ins Schaufenster stellen willst um sie mit Gewinn zu verkaufen, dann kannst du genauso wenig langfristig planen.

Zitat von siggi4peter

Ich halte es jedenfalls für unrealistisch, dass der Verein im Sommer zwecks Investitionen quasi handlungsunfähig ist.


Nicht "handlungsunfähig", aber auch keine 4,5 Millionen Euro Transferausgaben wie letzten Sommer.

1 Million Euro KO für den 20 Jahre alten Kabadayı, wenn wir die ziehen dann ist das kommenden Sommer vermutlich ein Top 3 Einkauf der gesamten Liga. Das ist vielleicht machbar, aber das ist dann eine ziemlich grosse Investition.
  Post options
Do you really want to delete the complete thread?

  Moderator options
Do you really want to delete this post?
  Alert this entry
  Alert this entry
  Alert this entry
  Bookmark
  Subscribed threads
  Entry worth reading
  Entry worth reading
  Entry worth reading
  Post options
Use the thread search if you want to move this thread to a different thread. Click on create thread if you want to turn this post into a stand-alone thread.