Hier ein Interview mit unserem Sportdirektor. Dürfte euch ja auch interessieren bzgl Karten, Sperre und möglichem Wiederholungstermin.

Die Logik der DFL kapier ich nicht wirklich ... wenn ein Spiel neu angesetzt wird ist das für mich gleich zu setzen mit einer Annullierung, somit wäre für mich logisch, dass die gelben Karten auch nicht gelten sowie Spieler die im abgebrochenen Spiel gesperrt waren beim Nachholspiel auch nicht mitmachen dürfen ... würde in unserem Fall den Yannick treffen, aber so ergeben sich ja am Ende Vor- oder Nachteile für die eine oder andere Mannschaft, da das Spiel nicht unter den gleichen Voraussetzungen stattfindet ...

Nun, Strasser ist weit ausser Lebensgefahr, alles nicht so schlimm und sicher richtig, das Spiel abzubrechen. Die Folgen ergeben sich logisch aus den Statuten des DFB, alles keine Wissenschaft und nichts Besonderes.

Darmstadt sollte hoffen, dass die Wiederholung so schnell wie irgendmöglich über die Bühne geht, Kaiserslautern ist in dieser Formation nicht wettbewerbsfähig, insbesondere der Defensivverbund ist wacklig wie ein Milchzahn und ähnlich harmlos. Gewinnt Darmstadt gegen Lautern ist es sehr unwahrscheinlich, dass die Lilien von diesen Lauterern noch eingeholt werden. Einer weg, zwei müssen noch.

Aber es überrascht mich sehr, dass die Darmstädter Performance hier so gelobt wird. Es stimmten genau die Grundlagen nicht, die auch Frings nicht unter Kontrolle bekam. Zwar war Darmstadt dreissig Minuten feldüberlegen und mit geringen Ballbesitzvorteilen, strukturell und von der Idee her war der Darmstädter Auftritt nur für hartgesottene Heiner zu ertragen. Insbesondere zwischen Mittelfeld und Angriff klaffte oft ein Riesenloch und allein langes Bolzen ist kein Umschalt- oder wie man früher sagte Konterspiel. Erinnern sollte man sich auch daran, dass Lautern(!) nach diesen dreissig Minuten spielerisch die Oberhand gewann und zumindest bis zum Strafraum der Darmstädter den Ball bewegte. In dieser Phase wirkten die langen Eröffnungen der Lilien unpräzise, unüberlegt und panisch. Das Problem, sich auf den Aufbau über Altintop verlassen zu müssen hat die Mannschaft durch die Verteilung auf Niemeyer und den noch deutlich untertrainierten und lahmen Medojevic nicht mehr, das Problem, dass die Bälle vorne nicht festgemacht und nicht gefährlich weitergespielt werden, ist nicht behoben. Besser haben mir die Versuche über Aussen gefallen, mit Platte in der MItte müssen Flanken kommen und zwar viele. Hoch hinein bringt bei Darmstadt was, das Gesamtspiel ist, wie zu erwarten dürftig. Die Defensive war keiner nennenswerten Prüfung durch individuell schwache, fehlerhafte Kaiserslauterer unterzogen.

Sicher wird und muss Medojevic die Zeit bekommen, sich auf das von ihm zu erwartende Niveau zu bringen, Jones wirkte ok und wird sich bei besserem Einspielen auch verbessern. Völlig unverständlich bleibt der Einsatz von Rosenthal und da hilft alles Schönreden und alle Nachsicht nichts, das war 45 Minuten Altherrenfussball der untechnischen Art. Der Mann spielt auf der Zehn oder als Halbstürmer. Bei 18 Pässen acht zum Mann ist desaströs, ebenso die Zweikampfführung. Die ankommenden Pässe überwiegend quer und nach hinten. Aber auch in der tatsächlichen Ansicht sind das nicht einfach Fehlpässe unter Druck, sondern haarsträubende Ballabgaben in die gegnerische Offensive. Selbst in der Welt des Schusterfussballs kannst du es dir eigentlich nicht leisten, so jemanden durchzuschleppen. Ob es ratsam ist auf eines der guten Spiele von Rosenthal zu warten wage ich auch zu bezweifeln, eine solche Nachsicht verzeiht die Liga nicht.

Ich fand Kaiserslautern so schrecklich fahrig und unkontrolliert sobald die Bälle denn mal in ihr Verteidigungsdrittel und insbesondere in den Strafraum kamen, auch nur durch Standards, dass ich mir keine Konstellation vorstellen kann, in der es für den FCK für ein Zu- Null- Spiel gegen Darmstadt gereicht hätte. Aber das kann man gegen den verdientermassenen Tabellenletzten wohl auch erwarten.

Ansonsten muss Darmstadt an Präzision und Effektivität nach vorne arbeiten. St. Pauli wird bestimmt sehr viel offensiver sein, wenn die Konter aus einer stabilen Abwehr sitzen, könnte das Hinspielergebnis wiederholbar sein.

Ich lese jetzt gerade, dass die Wiederansetzung des Spiels die Lilien ca. 100.000 € kostet ... da hoffe ich ja mal blauäugig, dass Lautern sich daran beteiligt ...

edit/ und in der Bild steht was wegen den Sperren und Karten ...


This contribution was last edited by kallinski on Jan 25, 2018 at 6:00 PM hours

Kommentar von Christian Streich zum Spielabbruch zwischen Darmstadt und Lautern

https://youtu.be/Y3BbBF1D9sk

Verstehe die Logik der DFL immer noch nicht.

Ich auch nicht.
Medojevic bspw. könnte dann bis Mitte nächster Woche 3 gelbe Karten in 2 Zweitligaspielen bekommen haben. Das wird nicht nur statistisch schwierig.

Als jemand der 2x430 km angereist ist und 2 Urlaubstage und eine Übernachtung investiert hat, bin ich etwas anderer Meinung. Wenn ein Spieler einen offenen Bruch erleidet oder wie bei uns auf der Tribüne geschehen ein Fan reanimiert wird, wird auch weitergespielt. Warum sollte das letztendliche Unwohlsein eines Trainers zum Spielabbruch führen? Da war nix mit Lebensgefahr oder Reanimation - oder? Und es gibt doch einen Co-Trainer.
Ich bin auch der Meinung, dass "alle" Fans toll reagiert haben. Auch ich habe es akzeptiert. Im Nachhinein bleibt ein fahler Beigeschmack. Ich werde den Verein bitten meine Karte gegen eine Karte von einem Wochenendspiel umzutauschen. Ich denke das ist das Wenigste.

Trotzdem natürlich gute Besserung für Herrn Strasser, der ja jetzt vielleicht auch bei der Spielvorbereitung und im Spiel gegen D'dorf fehlen wir. Das tut mir Leid für euch.

dass mit Deiner langen Anreise und Urlaubstagen ist natürlich ärgerlich, ansonsten teile ich Deine Auffassung nicht.
So wie es sich dargestellt hat -kann mich nur auf Medienberichte beziehen- sah es um Strasser nicht gut aus (glücklicherweise zu unrecht), da kann man nicht einfach weiterspielen wenn der Cheftrainer mit dem Notarzt ins KH muss

Hmmm ... problematisch finde ich jetzt in dem Zusammenhang die letzten Infos die -wenn man sie glaubt- die Bild ausgepackt hat. Demnach wollte Strasser selbst keinen Abbruch, ging davon aus das seine Mannschaft auf keinen Fall verliert weil sie so toll eingestellt gewesen wäre und war bzgl. seiner eigenen Situation wohl locker und entspannt ... kann man mal drüber nachdenken, muss man vielleicht nicht ...